Daredevil: ein Überblick
Written by Brian M. Bendis, pencils by Alex Maleev (Marvel). Deutsch: "Marvel Exklusiv 42: Kopfgeld" (ISBN: 3899215265), "Marvel Exklusiv 46: Ende eines Helden" (ISBN: 3899216326), "Marvel Exklusiv 49: Der Prozess des Jahrhunderts" (ISBN: 389921739X), "Marvel Exklusiv 54: Hardcore" (ISBN: 3899219309), Panini Comics.
Für all diejenigen, die Daredevil als Figur nicht so genau kennen, folgt nun ein kleiner Überblick: Daredevil ist der einsame Rächer der Armen und Hilflosen, der eiserne Kämpfer für Ordnung und Gerechtigkeit, der Mann ohne Furcht. Nein, ich rede nicht von Batman, sondern von Daredevil, Marvels Antwort auf DC's dunklen Ritter. Im "realen" Leben ist Daredevil kein geringerer als der blinde Rechtsanwalt Matt Murdock, der als Kind bei einem tragischen "Unfall" sowohl sein Augenlicht als auch seinen Vater verlor. An diesem Tag hat der junge Matt zwar einen seiner Sinne verloren, doch dafür wurden seine restlichen übernatürlich scharf. Da sein Vater, der für einen Gangsterboss arbeitete, nicht zufällig verschied, sondern kaltblütig ermordet wurde, schwor der junge Matt seine Superkräfte für Recht und Ordnung einzusetzen.
Am Tag ist er der charmante und bei Frauen äusserst beliebte Rechtsanwalt Matt Murdock Justitias Waage, bei Nacht ist er Daredevil, der teuflische Vigilant, der auch in den dunkelsten und entlegendsten gesellschaftlichen Abgründen für Gerechtigkeit sorgt (Justitias Schwert). Ein bekanntes Prinzip, denn wie Friedrich Dürrenmatt schon wusste, wohnt die Gerechtigkeit in einer Etage, zu der das Recht keinen Zugang hat. Der Charakter Daredevil hat viele Facetten und zeichnet sich gegenüber seinem Gegenpart bei DC (Batman) durch erkennbare menschliche Schwächen und einem sehr subtilen und feinen Humor aus. Desweiteren brilliert die Figur auch durch den religiösen Konflikt, welcher der katholische Sohn irischer Einwanderer aufgrund seines Doppellebens ständig mit sich austrägt.
Die Figur lässt sich nur schlecht mit anderen Marvel-Helden vergleichen, zumal Daredevil kein Superheld im üblichen Sinne ist. Er will nicht die Welt retten. Alles ausserhalb seines Territoriums (Hell's Kitchen) ist ihm ziemlich egal. Er ist in seiner Zielsetzung pragmatisch, in seinem Handeln ein Idealist. Diese Zwispältigkeit macht Matt zu einer Figur, die eher einem Sheriff aus dem wilden Westen gleicht, als dem edlen Superhelden, der für den Weltfrieden kämpft.
Zu den Schwächen der Figur gehört, dass sie eine ausgesprochen schlappe "Rogue Gallery" hat. Seine Feinde sind bis auf Wilson Fisk, "the Kingpin of crime", ziemlich eindimensional, oftmals nur lächerlich und absurd. Das ist ein grosses Handicap, wenn man bedenkt, dass bei Superhelden-Comics regelmässig Superschurken über den Erfolg einer Serie entscheiden. Das ist der Grund, weshalb Daredevil niemals ein Bestseller in Comic-Kreisen sein wird, denn im Gegensatz zu Batman, der die besten Gegner der gesamten Comiclandschaft hat, ist Daredevil grundsätzlich gegnerlos. Brian M. Bendis, der die aktuelle Serie schreibt, hat diese Schwäche erkannt und ist zu folgendem Schluss gekommen: Der grösste Feind, den Matt Murdock je haben wird, ist Daredevil.
Doch so schwach die Bösewichter sind, so stark ist das freundliche Umfeld der Hauptfigur. Da gibt es Figuren wie Foggy Nelson, Rechtsanwalt und Murdocks Partner. Im Zusammenspiel erinnern die beiden oftmals an eine moderne Version von "Don Quichote und Sancho Panza". Dem oft leichtsinnigen Edelmut Matt Murdocks setzt Foggy seinen gesunden Menschenverstand entgegen. Dann sind da noch Murdocks Ex-Partnerinnen: Elektra (eine skrupellose Auftragskillerin), Karen Page (ein Äquivalent zu Spider-Mans Gwen Stacy), "The Black Widow" (eine russische Geheimagentin) und Daredevils sonstige Freunde: Luke Cage sowie Jessica Jones.
Und damit möchte ich ALLEN empfehlen, einen Blick in diese Comicserie zu werfen. Ein geeigneter Einstiespunkt ist der Sammelband DAREDEVIL: UNDERBOSS TPB. Ab diesem Zeitpunkt hat Brian M. Bendis zusammen mit seinem kongenialen Zeichner Alex Maleev das Ruder übernommen und ein paar der ergreifendsten Storylines in der Geschichte der Comickunst geschrieben.
Am Tag ist er der charmante und bei Frauen äusserst beliebte Rechtsanwalt Matt Murdock Justitias Waage, bei Nacht ist er Daredevil, der teuflische Vigilant, der auch in den dunkelsten und entlegendsten gesellschaftlichen Abgründen für Gerechtigkeit sorgt (Justitias Schwert). Ein bekanntes Prinzip, denn wie Friedrich Dürrenmatt schon wusste, wohnt die Gerechtigkeit in einer Etage, zu der das Recht keinen Zugang hat. Der Charakter Daredevil hat viele Facetten und zeichnet sich gegenüber seinem Gegenpart bei DC (Batman) durch erkennbare menschliche Schwächen und einem sehr subtilen und feinen Humor aus. Desweiteren brilliert die Figur auch durch den religiösen Konflikt, welcher der katholische Sohn irischer Einwanderer aufgrund seines Doppellebens ständig mit sich austrägt.
Die Figur lässt sich nur schlecht mit anderen Marvel-Helden vergleichen, zumal Daredevil kein Superheld im üblichen Sinne ist. Er will nicht die Welt retten. Alles ausserhalb seines Territoriums (Hell's Kitchen) ist ihm ziemlich egal. Er ist in seiner Zielsetzung pragmatisch, in seinem Handeln ein Idealist. Diese Zwispältigkeit macht Matt zu einer Figur, die eher einem Sheriff aus dem wilden Westen gleicht, als dem edlen Superhelden, der für den Weltfrieden kämpft.
Zu den Schwächen der Figur gehört, dass sie eine ausgesprochen schlappe "Rogue Gallery" hat. Seine Feinde sind bis auf Wilson Fisk, "the Kingpin of crime", ziemlich eindimensional, oftmals nur lächerlich und absurd. Das ist ein grosses Handicap, wenn man bedenkt, dass bei Superhelden-Comics regelmässig Superschurken über den Erfolg einer Serie entscheiden. Das ist der Grund, weshalb Daredevil niemals ein Bestseller in Comic-Kreisen sein wird, denn im Gegensatz zu Batman, der die besten Gegner der gesamten Comiclandschaft hat, ist Daredevil grundsätzlich gegnerlos. Brian M. Bendis, der die aktuelle Serie schreibt, hat diese Schwäche erkannt und ist zu folgendem Schluss gekommen: Der grösste Feind, den Matt Murdock je haben wird, ist Daredevil.
Doch so schwach die Bösewichter sind, so stark ist das freundliche Umfeld der Hauptfigur. Da gibt es Figuren wie Foggy Nelson, Rechtsanwalt und Murdocks Partner. Im Zusammenspiel erinnern die beiden oftmals an eine moderne Version von "Don Quichote und Sancho Panza". Dem oft leichtsinnigen Edelmut Matt Murdocks setzt Foggy seinen gesunden Menschenverstand entgegen. Dann sind da noch Murdocks Ex-Partnerinnen: Elektra (eine skrupellose Auftragskillerin), Karen Page (ein Äquivalent zu Spider-Mans Gwen Stacy), "The Black Widow" (eine russische Geheimagentin) und Daredevils sonstige Freunde: Luke Cage sowie Jessica Jones.
Und damit möchte ich ALLEN empfehlen, einen Blick in diese Comicserie zu werfen. Ein geeigneter Einstiespunkt ist der Sammelband DAREDEVIL: UNDERBOSS TPB. Ab diesem Zeitpunkt hat Brian M. Bendis zusammen mit seinem kongenialen Zeichner Alex Maleev das Ruder übernommen und ein paar der ergreifendsten Storylines in der Geschichte der Comickunst geschrieben.
9/10
Lamond
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