House of M: New X-Men TPB

Gastreview von Comicfreak. Sehr vielen Dank!

Written by Nunzio DeFilippis and Christian Weir, pencils by Aaron Lopresti (Marvel). Deutsch: Keine Veröffentlichung.

Heft 1 (Issue #16)

In New York hält Xian eine Rede, in der sie die Studenten des New Mutant Leadership Institutes lobt. Die Feier von menschlichen Bomben gestört. Doch ehe die Situation eskalieren kann, greift Dani Moonstar mit ihren Hellions, Junior S.H.I.E.L.D. Agenten, ein. Sie kümmern sich um die Situation während die New Mutants sich zurückhalten. Sie dürfen nicht kämpfen. Nur Sooraya und Jubilee halten sich nicht an die Anweisung und mischen mit.

Dann ist es schnell vorbei. Die Hellions haben die Terroristen kaltgestellt und befragen sie. Es war ihr erster Einsatz, was zu einem Streitgespräch zwischen Dani Moonstar und Xian Manh führt. Auch zwischen den New Mutants und den Hellions kriselt es. Nur David und Surge vertragen sich, nur ist ihre Liebe eine geheime. Im S.H.I.E.L.D. HQ übergibt Mystique Dani Moonstar einen Auftrag. Die hat ihre Bedenken, die sie jedoch niemanden anzeigt, als sie ihre Hellions zusammentrommelt. Sie stellt ihnen ihr neues Teammitglied vor, Magik. Sie tritt dem Team bei, weil Surge nicht mit von der Partie sein wird. Der Auftrag richtet sich gegen ihren Vater. Und so sucht sie das New Mutant Leadership Institute auf, um David zu sprechen. Sie erzählt ihm was passiert ist, und was ihr so auf der Seele liegt. Sie will seine Hilfe haben.

Und so trommelt David die New Mutants zusammen, die recht unterschiedlich reagieren. Am Ende muss David Noriko alleine helfen. Die Hellions kommen in Japan an und laufen in eine Falle. Gleichzeitig sucht Laurie ihren Vater auf und erzählt ihm alles, was sie von Davids Plänen weiß. Er sagt ihr, dass sie David helfen soll, wenn auch mit gewissen Hintergedanken. Quentin, ein Telepath der New Mutants den niemand so recht mag, überrascht Laurie, die ihn daraufhin tötet. Sie ist ein Geheimagent von S.H.I.E.L.D.

Aaron Lopresti reiht sich in die Reihen derer ein, die in den vergangen Ausgaben New Mutants bzw. New X-Men gezeichnet haben. Und um ehrlich zu sein, habe ich schon mal von Aaron bessere Zeichnungen gesehen. Ich vermute es liegt an Brad Vancata, der Aaron Loprestis Zeichnungen so skizzenhaft aussehen lässt.

Zur Story: Die Ausgangssituation ist interessant. Interessant deshalb, weil es schön zu sehen ist, wie unterschiedlich sich die Charaktere ohne Xavier entwickelt haben. So scheint zwischen Xian Manh und Dani Moonstar irgendwas vorgefallen zu sein, weshalb die beiden sich nicht so recht mögen. Laurie ist eine “Vatertochter”, die immer zu ihrem Vater rennt, wenn sie Probleme hat, während es jetzt eine Beziehung zwischen David und Noriko gibt, die in der normalen Realität nur angedacht wurde. Ja, die HoM Version von New X-Men: Academy X ist interessant. Ebenso wie die Geschichte die erzählt wird.

DeFilippis und Weir lassen sich genügend Zeit um den Leser in die neue Realität und den Plot einzuführen. Und der verspricht gut zu werden, dank der unterschiedlichen Charaktere und Beziehungen in der Serie.

Fazit: Eine gute Einstiegsausgabe in die letzte Story-arc von Nunzio DeFillipis und Christian Weir.

Heft 2 (Issue #17)

Die Hellions werden aktiv und können die Angreifer ohne größere Probleme fertig machen. Dabei hat besonders Magik so ihren Spaß, die Angreifer, einfache Menschen, auf sadistische Art und Weise zu töten. Sie nehmen Gefangene und setzen sie an einem Ort aus, der sie schnell zum Reden bringen sollte.

Im S.H.I.E.L.D. Helicarrier verhören die Agenten Ford und Foley (Wither und Elixier im normalen Universum) einen Gefangenen. Dabei gehen sie nicht zimperlich vor, sehr zum Erschrecken von Noriko, die das ganze beobachtet. Sie greift ein und kann die beiden Agenten nach einem kurzen Geplänkel, das ihr jedoch zusetzt, außer Gefecht setzen. Danach kann sie mit dem Gefangenen, Cameron Hodge, reden. Er erzählt ihr davon, dass ihr Vater, Seji, sie wieder zu Hause haben möchte. Außerdem erzählt er von Grausamkeiten, von denen Noriko nichts weiß. Zuguterletzt bittet er noch das Mädchen, ihn umzubringen, damit er den anderen Agenten von S.H.I.E.L.D. nichts erzählen kann.

Als Foley und Ford wieder zu sich kommen, sehen sie das Hodge tot ist, wie sie es erwartet haben. Dies teilt Foley auch Moonstar mit, die sehr zufrieden ist. In Japan wendet sie sich dann an Magik und Julian um die Gefangen zu verhören. Und die sind durch den Aufenthalt auf einmal sehr redewillig. Im New Mutant Leadership Institute hackt sich David in die Dateien über Projekt: Genesis rein und ist entsetzt, was er dort vorfindet. Er holt Laurie aus einer Sitzung mit ihrem Vater raus und trifft sich mit Noriko und Cessily in einer Seitengasse. Sie wollen nach Japan. Ihnen schließen sich ebenfalls Sophie von Stepford Cuckoos an, sowie Jubilee und Sooraya.

Unterdessen sucht Brian Quentin auf und findet ihn tot vor. Brian glaubt nicht an einem Selbstmord, glaubt nicht an die Theorie von Dr. Garrisson, der selber an einem Selbstmord glaubt. Unterdessen suchen Agent Moonstar und Agent Julian Lord Sunfire auf und wollen ihn über Project: Genesis ausfragen. Doch Lord Sunfire verneint, das Genesis irgendetwas an sich hätte, was die Aufmerksamkeit von Terroristen auf sich ziehen würde. Als Sunfire sich nach Noriko erkundigt erklärt Moonstar, das sie Noriko aus der Mission rausgenommen hat, weil ihr Vater mit in der Sache drinnensteckt. Die Gruppe um David und Noriko sind in Tokyo angekommen und sind auf der Spur von Norikos Vater, die sie zu einem Lagerhaus führt. Noriko dringt ein und wird plötzlich von einem Menschen mit einer Klinge bedroht.

Ich muss sagen, dass mir diese Storyline immer besser gefällt. Nicht nur wegen der veränderten Vorzeichen der Figuren in der HoM Realität, sondern auch wegen den Auftritten altbekannter und geliebter Figuren wie Doug Ramsey. Und dazu kommt auch noch die Geschichte, die nach und nach an Dramatik zunimmt. In jeder Ecke der Geschichte ist eine Person, die etwas verheimlicht, eine Lüge auftischt, die dem ganzen Plot dann eine dramatische Wendung gibt. Dr. Garrison hat Quentin auf dem Gewissen und es würde mich nicht wundern, wenn er Laura ebenfalls manipuliert hat. Und was ist Project: Genesis? Es scheint etwas Ungeheures zu sein, wenn soviel Wirbel darum gemacht. Die Auflösung dürfte für Trubel sorgen.

Bei den Zeichnungen von Aaron Lopresti ist das alte Probleme wie auch in der letzten Ausgabe. An sich sind die Zeichnungen gut, nur die Tusche von Brad Vancata ruiniert das meiste. Schade!

Fazit: Eine spannende Ausgabe.

Heft 3 (Issue #18)

In New York, beim New Mutants Leadership Institute suchen die übrigen Stepford Cuckoos Brian auf, der immer noch nicht an den Selbstmord von Quentin glaubt. Sie bringen ihn ins Grübeln, was Quentin in den Tod getrieben haben könnte.

In Japan unterdessen wird die Gruppe um Norika und David von Donald Pierce und seinen Männern bedroht. Doch die Bedrohung wird sehr schnell aus dem Weg geräumt, wenn auch David die anderen anweist, nicht zu hart mit den Menschen umzugehen. Unterdessen hat sich Laurie weggeschlichen und informiert ihren Vater über den Standort des Widerstandes. Ihr Vater manipuliert gleichzeitig Quentins Akten dahingehend, das sie ihm Selbstmord Gedanken nachsagen.

Die Hellions um Agent Moonstar untersuchen unterdessen eine Fabrik, die angeblich mit Project: Genesis zu tun hat. Da kriegt Dani einen Anruf. Wieder in New York durchforstet Brian die Personalakten nach Hinweisen über den Mord an Quentin. Xian überrascht ihn und er rechtfertigt sich damit, dass er womöglich einen Hinweis herausgefunden hat, das Dr. Garrison schuld ist. Xian will es erst nicht glauben, überprüft jedoch später die Personalakte von Dr. Garrison am Computer. Dabei wird ihr der Zugriff verwehrt, sie benötigt eine Zugangserlaubnis von S.H.I.E.L.D..

Der Kampf zwischen Menschen und Mutanten geht unterdessen weiter, bis Noriko ihren Vater findet, der den Kampf der Menschen koordiniert. Sie will mit ihm reden. Und das geschieht dann auch. Am Ende wollen die Mutanten um Noriko und David den Menschen helfen, als die Hellions auftauchen. Sie wollen die angeblichen Verräter schachmatt setzen, doch der Kampf geht schnell zu Ende, als Noriko Illyana bedroht. Sie zwingt sie, die ganze Gruppe zu den Koordinaten zu teleportieren, wo sich laut ihrem Vater Project: Genesis befindet. Und was sie dort vorfinden entsetzt sie alle!

Es handelt sich um einen Versuch von Lord Sunfire, die Evolution zu forcieren. Sie versuchen Menschen in Mutanten umzuwandeln, mit tödlichem Ausgang. In New York bittet Xian Doug Ramsey sich in die Personalakte von Dr. Garrisson reinzuhacken. Und dann erfahren sie, das er ein Undercover Agent von S.H.I.E.L.D. ist. Dr. Garrison überrascht sie und will sie mit Hilfe seiner Pheromonkräfte umbringen. In Tokyo sind alle überrascht, bis auf Laurie, die schließlich ihre Kräfte einsetzt um New Mutants und Hellions aufeinander zu hetzen.

Diese Enthüllung über Project: Genesis überrascht. Man hat zwar mit allem gerechnet (sogar mit dem Soylent Green Gegenstück des HoM Universums!), aber nicht damit. Was Lord Sunfire dort betreibt ist im wahrsten Sinne des Wortes menschenverachtend. Wen schert es, wenn die Versuchssubjekte umkommen. Es sind schließlich nur Menschen! Dies verdeutlicht einmal mehr, wie sehr sich das HoM Universum vom normalen Marvel Universum unterscheidet.

Gleichzeitig muss man auch über den Fanatismus von Dr. Garrison und seiner Tochter erschrecken, die willentlich ihre Mitmutanten manipulieren und bedrohen, nur um an ihr Ziel zu kommen. Wobei Laurie schon fast wie eine 1:1 Kopie ihres Vaters klingt. Dabei stellt sich auch die Frage, ob dies alles Lauries eigener Wille ist, oder sie ihren Willen mit dem von ihrem Vater verwechselt. Denn, die letzten beiden Ausgaben agierte Laurie fast immer nur auf Wunsch ihres Vaters. Sie suchte regelmäßig ihren Vater auf, um mit ihm zu reden über die Dinge die sie gesehen hat. Der Gedanke einer Manipulation liegt da eigentlich nahe.

Was die Beziehung der Charaktere angeht, so vermisse ich etwas die Beziehung zwischen Sofia und Juilian. In der ersten Ausgabe wurde sie gezeigt, aber seitdem…! Fehlanzeige. Stattdessen konzentrieren sich Nunzio DeFilippis und Christina Weir eher auf David und Noriko und deren Beziehung. Sie entwickeln sie durch kleinere Szenen und Gesten, wie zum Beispiel Davids Sorge um Norikos Gesundheit.

Die Zeichnungen von Aaron Lopresti wirken im Vergleich zu den letzten Ausgaben schon wesentlich besser. Allerdings gibt es ein paar Stellen, wo die Zeichnungen eher lieblos wirken, so als ob sie unter Zeitdruck entstanden sind. Dieser Eindruck wird noch durch die Tusche von Brad Vancata verstärkt. Als Beispiel möchte ich einfachmal auf die Doppelseite hinweisen, in der die New Mutants und Hellions das wahre Project: Genesis entdecken. Julian glotzt auf diesen Seiten wie ein Frosch!

Fazit: Die Autoren nutzen die Möglichkeiten des HoM weiterhin gut aus.

Heft 4 (Issue #19)

Dr. Garrison genießt richtiggehend seine Macht. Er überlegt laut, was er mit Xian und Doug machen sollte, als Brian überraschend auftaucht und seine Kräfte benutzt um Dr. Garrison vor sich selbst zu fürchten. Allerdings endet dies damit das Dr. Garrison sich vor lauter Furcht aus dem Fenster stürzt. Und am Ende fürchtet Brian um das Leben seiner Freunde, weil auch Laurie mit dabei ist.

Die manipuliert New Mutants und Hellions dahingehend, das sie sich gegenseitig bekämpfen. Dabei gibt es Tote. So opfert Everret sich um Quill zu retten, während Cessily verzweifelt mit Laurie versucht zu reden. Doch die will nicht hören. Illyana transportiert sich gemeinsam mit David, Julian und Noriko weg, damit Julian Platz zum Kämpfen hat. Und dann lässt Laurie Jubilee und Sooraya gegenseitig sich bekämpfen. Und dann beendet Cecilly das ganze, indem sie Laurie von hinten ersticht! Damit ist der ganze Spuk vorbei! Die wegteleportierten übrigen vier leiden noch ein Weilchen unter Lauries Kräften, doch dann erholen sie sich und vertragen sich.

In Tokyo versuchen die übrigen Mutanten die Situation, die immer noch sehr aufgewühlt ist, zu beruhigen. Doch einige Menschen wollen keinen Frieden und erschießen Sophie, die Telepathin. Daraufhin greift sich Moonstar den Angreifer Und die Situation eskaliert, als die Wachen von Project: Genesis aktiv werden und Quill töten! Donald Pierce schlitzt Dani den Buch auf, ehe sie ihn selber töten kann. Am Ende sind alle vom Kampf gezeichnet und Julian hat Selbstzweifel. Doch es bleibt kein Platz für Selbstzweifel, wenn sie die Anlage zerstören wollen. Sie befreien die Versuchsobjekte und zerstören die Anlage. Als sie schließlich fliehen wollen, sind draußen Lord Sunfire mit seiner Armee und einigen Sentinels angerückt. Er befiehlt dass sich die Hellions ergeben, doch davon wollen die jungen Mutanten nichts hören. David befiehlt Illyana sich und die befreiten Sapiens in die Freiheit zu teleportieren. Und der Rest der Truppe macht sich auf einen letzten Kampf bereit, den sie nicht überleben werden, das wissen sie. Und so ziehen die Mutanten und übrigen Menschen in den Kampf gegen Lord Sunfire, als die Realität wieder zurückverändert wird.

Ich finde es ein bisschen schade, dass DeFilippis und Weir in die alte Klamottenkiste gegriffen haben, und die Geschichte so offen enden lassen. Sie wissen, dass die Realität sich zurückverändern wird, und lassen ihre Figuren in den allerletzten Kampf ziehen! Was dann geschehen könnte, bleibt der Fantasie des Lesers überlassen. Daran ist an sich nichts auszusetzen, nur hat das ganze einen etwas faden Beigeschmack. Denn ist es kein richtiges Ende. Es entsteht kein Gefühl der Geschlossenheit, des Endes. Man befindet sich sozusagen auf dem Höhepunkt der Geschichte, aber es folgt keine Katharsis, um es mal hochgestochen auszudrücken. Man wird in der Luft hängengelassen.

Dabei hat die Geschichte schon einiges an Dramatik. Viele Figuren sterben, darunter auch Figuren, die man gerne wieder gesehen hat, weil sie im normalen Universum schon längst tot sind. Ihr Ende nimmt einen mit, was schon sehr viel über die Stärke der Autoren und der Geschichte aussagt.

Auf der einen Seite hätte man natürlich diese Tode erwarten sollen, da hauptsächlich Figuren gestorben sind, die bereits tot waren. Aber das soll dem ganzen kein Abbruch tun.
Schön ist, wie die beiden Autoren noch mal auf die Beziehung zwischen Sofia und Julian sowie David und Noriko eingehen. Die Figuren leiden und lieben einander, das merkt man.
Die Zeichnungen von Aaron Lopresti sind eigentlich ganz gut. Nur habe ich dieses Mal das Gefühl das dem Tuscher auf ein paar Seiten das Tintefass ausgelaufen sein muss. Denn die Zeichnungen werden teilweise in Tuscherschwärze ertränkt. Schade.

Fazit: Wenn nicht dieses bescheidene Ende wäre, könnte man mit der letzten Storyline von Nunzio DeFillipis und Christina Weir ganz zufrieden sein. Aber so…!

Comicfreak