Ultimate X-Men: The Most Dangerous Game TPB 11

Written by Brian Vaughan, pencils by Stuart Immonen (Marvel). Deutsch: "Die Ultimativen X-Men" #28 - #29 (Panini Comics Deutschland).

Brian K. Vaughan gehört zu jenen Autoren, die neben der Haupthandlung immer auch noch profundere Aspekte in die Geschichten zu integrieren vermögen. Nicht jeder kann das, denn wenn man es zu offensichtlich tut, wirkt es aufdringlich, macht man es zu subtil bekommt es keiner mit. Man braucht dafür also das richtige Mass und Brian K. Vaughan beherrscht diese Kunst perfekt. Man erkennt dies unter anderem daran, dass ihm dies auch bei einer Serie wie Ultimate X-Men gelingt, die eher in die Rubrik „actionlastig und kommerziell“ fällt.

Ultimate X-Men ist in der Tat eine actionreiche und frische Mutantenserie, die im Gegensatz zu all den anderen X-Men Serien auch neue Wege beschreitet. Junge Mutanten unter der Leitung eines strengen und teilweise mysteriösen Charles Xavier, machen ihre ersten Erfahrungen und lernen dabei immer neue Lektionen. Der letzte Punkt macht Vaughan zum perfekten Autor für diese Serie, denn niemand sonst beherrscht es so gut, unerfahrene Charaktere durch einleuchtende Lernprozesse zu führen und sie dadurch auf die nächste Entwicklungsebene zu bringen. Spätestens seit "Y: The Last Man" sollte das jedem Comic-Fan bekannt sein. Bei „The Most Dangerous Game“ findet Kitty Pride a.k.a. Shadowcat bei einer Internetrecherche eine seltsame TV-Übertragung aus einer exotischen Insel. Es handelt sich hierbei um eine Reality-Serie, bei der verurteilte Mutanten von Menschen gejagt und getötet werden. Je länger der Mutant überlebt, desto gefährlichere Jäger werden vom TV-Produzenten „Mojo Adams“ engagiert.

Nachdem die Authentizität dieser TV-Übertragung bestätigt wird, entschliesst sich Professor X ein Aufklärungsteam bestehend aus Scott, Jean, Kitty und Bobby auf eine Nachbarinsel zu senden. Erste Priorität ist es Informationen zu sammeln ohne dabei gegen internationales Recht zu verstossen. Diplomatie ist gefordert. Leider ist dieses Vorgehen für die jungen und leidenschaftlichen X-Men alles andere als einfach, denn der Mutant der in dieser TV-Serie gejagt wird, hat bisher nur mit grossem Glück überlebt und behauptet fest unschuldig zu sein. Die Gruppe rebellischer X-Men (Dazzler, Nightcrawler, Colossus und Angel), die dazu verknurrt wurden zu Hause zu bleiben, entschliessen sich zu handeln: Sie entführen den Blackbird und fliegen direkt auf die betroffene Insel um ihren jungen Speziesgenossen zu retten. Natürlich kommt es zu einem gewaltigen Showdown. Ob es den X-Men jedoch gelingt den gejagten Mutant (Longshot) rechtzeitig von der „Todes-Insel“ zu bergen, verrate ich noch nicht.

Brian K. Vaughan beweist, dass kommerzielle Comics nicht „immun“ gegen Tiefgang sind. Nachdem die Kubert Brüder und David Finch alle bisherigen Ausgaben gezeichnet haben, kommt nun Stuart Immonen zum Zug, der bei „Ultimate Fantastic Four: Doom TPB 2“ den Pinsel schwang. Im Gegensatz zur UFF-Geschichte besticht er diesmal jedoch durch detailreiche und dynamische Zeichnungen. Diese erinnern zuweilen an Terry Dodsons (Marvel Knights Spiderman TPB 1-3) cartoonartigen Stil, was ich besonders mag, denn es passt hervorragend zur eher heiteren Stimmung in UXM. Im Endeffekt reiht sich „Ultimate X-Men“ in die aktuelle Reihe der intelligenten Mainstream-Comics ein wie zum Beispiel „Amazing Spider-Man“, „Daredevil“ und „Ultimates“.

8/10

Lamond

Review zu Ultimate X-Men: Ein Überblick (TPB 1-10) unter

http://supercomics.blogspot.com/2005/04/ultimate-x-men-ein-berblick.html.