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Sonntag, Februar 12, 2006

DC Countdown

Written by Geoff Johns, Greg Rucka and Judd Winick, pencils by Rags Morales, Ed Benes, Jesus Saiz, Ivan Reis, and Phil Jimenez, inks by Michael Bair, Ed Benes, Jim Palmiotti, Marc Campos and Andy Lanning (DC Comics). Deutsch: Infinite Crisis Countdown (PaniniComics, 9.3.2006).

Die Story dieses One-Shots ist recht einfach. Ted Kord a. k. a. Blue Beetle findet heraus, das jemand seine Firmengelder abzweigt und ihn in den Ruin treibt. Bei der Jagd nach der Organisation, ihrem Anführer und den Gründen, die dahinterstecken, trifft er nicht nur zahlreiche Gaststars des DC Universums, sondern muß am Ziel angelangt auch noch feststellen, das weit mehr dahintersteckt, als er dachte.

Mit Johns, Rucka und Winick hat DC drei seiner meistbeschäftigten Autoren versammelt, die quer durch das DC Universum schon seit der zwei Jahre zurückliegenden Graduation Day Miniserie an den Fundamenten der Infinite Crisis arbeiten. Dies merkt man natürlich an den einigen Anspielungen. Trotzdem haben die Drei eine Geschichte geschaffen, die auch für sich alleine stehen könnte, auch wenn sie das gar nicht soll.

Den fünf Kapiteln des Heftes jeweils ein anderes Zeichnerteam birgt ein gewisses Risiko. Aber auch wenn jeder seinen eigenen Stil hat sind die Unterschiede nicht so groß, das sie einen Bruch im Lesefluss verursachen. So sind zwar die Zeichnerwechsel erkennbar, aber keiner sticht unangenehm hervor.

DC Countdown könnte ein einfaches Blue Beetle Abenteuer sein, das sein Verhältnis zu den anderen Helden des DC Universums näher beleuchtet. Allerdings muß man dann den Autoren ankreiden, wie sehr Blue Beetle trotz seiner langen Geschichte von seinen Kollegen mißachtet wird. Ohne dieses Verhalten würde allerdings die Story nicht funktionieren. Aber das soll es gar nicht sein, sondern der Startschuß zur Infinite Crisis beziehungsweise der Prolog zu den vier Countdown Miniserien. Damit bleibt das mangelhafte Vertrauen der anderen Helden in Blue Beetle immer noch ein Kritikpunkt, aber es kommt noch mehr dazu. Zum einen ist DC Countdown nicht der Anfang, der war wesentlich unauffälliger bereits in Graduation Day. Zum anderen werden zwar alle vier Countdown Miniserien erwähnt, aber hauptsächlich ist es ein Prolog für das OMAC Project, da Ted Kord genau diesem auf die Spur kommt. Villains United erhält einen vierseitigen Einschub, der mit der Hauptstory kaum etwas zu tun hat. Damit erhält diese Miniserie kaum mehr Aufmerksamkeit, als der Diebstahl von Unmengen Kryptonit, der dann in Batman weiter verfolgt werden wird. Batmans Auftritt wiederum verweist gleichermaßen auf OMAC Project, Crisis of Conscience und Identity Crisis. Ein weiterer Bezug zu Identity Crisis ist der Satz: „..., especially with what happened to Sue.“ Nur kann man damit wenig anfangen, wenn man Identity Crisis nicht gelesen hat. Rann/Thanagar War findet seine Erwähnung in einem Hilferuf von Adam Strange an das JLA Hauptquartier, was Martian Manhunter zu einem generellen Aufruf an die JLA veranlaßt, der in der Miniserie selber aber keine weitere Beachtung findet. Der Day of Vengeance Hinweis schließlich ist ein kurzer Besuch Blue Beetles bei dem Wizard Shazam, der Kord auch nicht weiterhilft und nur dazu dient den Skarabäus des Original Blue Beetle, Dan Garrett, in den Besitz des Wizard zu bringen und ebenfalls für die eigentliche Miniserie kaum eine Bedeutung hat.

Fazit: Für sich alleine gesehen eine ordentliche Story, die allerdings einige Kenntnisse im DC Universum voraussetzt, wobei gerade dieses Auskennen im DC Universum für ein Kopfschütteln über das Verhalten der Helden sorgt. Als Auftakt zu den Countdown Miniserien muß das Heft als mißlungen betrachtet werden, da nur ein relevanter Bezug zu OMAC Project besteht und die Hinweise auf die anderen Drei Miniserien ziemlich bemüht und wenig aussagekräftig sind.

KAINE