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Sonntag, März 19, 2006

Day Of Vengeance

Story by Bill Willingham, Pencils by Justiniano (1 – 2, 4 - 6) and Ron Wagner (3), Inks by Walden Wong (1 – 2, 4 – 6), Livesay (2) and Dexter Vines (3), Colors by Chris Chuckay (DC Comics). Deutsch: Countdown To Infinite Crisis Monster 1 (PaniniComics, 23.3.06).

Nach den Ereignissen in "Green Lantern: Rebirth" besitzt der Spectre keinen menschlichen Anker mehr. In diesem auch für den Spectre verwirrenden Zustand ist es für den neuen Eclipso ein leichtes ihn zu überzeugen, dass die Magie die Wurzel allen Übels ist und ausgerottet werden muß. Nachdem der Spectre die großen Gegner, wie Phantom Stranger, Madame Xanadu und Dr. Fate ausgeschaltet hat, wendet er sich den Anderen zu. Aus diesem verängstigtem Rest bildet sich der Shadowpact bestehend aus Ragman, Enchantress, Blue Devil, Detective Chimp, Nightshade und Nightmaster. Erst kann das Team zusammen mit Captain Marvel dem Spectre und Eclipso bei einer ersten Konfrontation ein Unentschieden abtrotzen, dann kommt es zum entscheidenden Kampf auf einer magisch versteckten indonesischen Insel. Der Shadowpact wird dabei zum reinen Zuschauer, als sich der Kampf auf den Rock of Eternity verlagert.

Da Willingham vor allem in Hinblick auf das Ende der Miniserie an die Vorgaben von DC gebunden ist, konzentriert er sich statt auf die Story, auf die Charaktere. Das merkt man der Geschichte auch deutlich an. Während die Story recht simpel ist und zu einem guten Teil aus Kämpfen besteht, liegt der Hauptspass der Miniserie in der gelungenen und interessanten Charakterisierung des Shadowpacts, allem voran Detective Chimp, der ständig den in eine Maus verwandelten Phantom Stranger in der Tasche rumschleppt.

Justinianos Zeichnungen wissen zu überzeugen. Es ist aber schade, dass bei aller Planung zu Infinite Crisis, DC es nicht geschafft hat eine sechsteilige Miniserie ohne Fill-In Artist zu produzieren. Hier wird deutlich, dass ein pünktliches Erscheinen wichtiger ist, als ein einheitlicher Eindruck der Miniserie. Besonders fällt dabei bei Day of Vengeance auf, dass Ron Wagners Zeichnungen noch besser wirken, als die des regulären Zeichners Justiniano. Dies schmälert den ansonsten recht guten Eindruck, den er hier hinterläßt, etwas.

Die Hauptaufgabe von Day of Vengeance ist es den Status der Magie im DC Universum zu verändern. Mit der Ermordung hunderter Magier und der Zerstörung zahlreicher magischer Orte durch den Spectre, sowie dem Ende des finalen Kampfes auf dem Rock of Eternity ist Willingham dieses Vorhaben durchaus gelungen. Weitere Änderungen mögen sich in Tie-Ins, wie bei Demon oder Superman ergeben haben. Auch bei den Outsiders sind die Auswirkungen der Miniserie deutlich zu spüren. Allerdings ist erfreulicherweise kein Tie-In zum Verständnis nötig. Nur Zatannas Rolle ist mit gerade mal einem Panel ärgerlich klein. Unverständlicherweise gehört sie weder zu den „Big Guns“, die der Spectre zu Beginn ausschaltet, noch kümmert sie sich später im Kampf gegen den Spectre um das Wohl der magischen Welt. Hier kann man nur vermuten, das Willingham Zatanna nicht benutzen durfte. Ansonsten macht es keinen Sinn, das sie gerade nach ihren jüngsten Machtdemonstrationen, in einer Serie, welche die Magie des DC Universum als Grundlage hat, nicht vorkommt. Die Vorgeschichte des Spectres und die Mitglieder des Shadowpact muß man, obwohl alle keine neuen Charaktere, nicht kennen, um die Geschichte genießen zu können. Lediglich der neue Eclipso könnte Leser verwirren, die sich zwar bei DC auskennen, aber die jüngere Vergangenheit nicht allzu aufmerksam verfolgt haben. Das Ende der Miniserie wirkt zwar auf den ersten Blick nicht wie ein Abschluß, aber es ist doch zumindest der Abschluß eines Kapitels in der magischen Geschichte des DC Universums. Zum einen hat Willingham genügend Ansatzpunkte für andere Autoren geschaffen, um sich mit dem veränderten Status Quo der Magie auseinanderzusetzen und offene Geschichten aufzugreifen. Zum anderen folgt noch das Day of Vengeance: Infinite Crisis Special. Die Infinite Crisis ist ein weiteres Manko der Miniserie, wenn man sie als Teil des offiziellen Countdowns betrachtet. Es ist nämlich bisher absolut kein Zusammenhang zwischen Day of Vengeance und Infinite Crisis zu erkennen. Der einzige kleine Hinweis auf eine Verbindung ist der magische Skarabäus des ersten Blue Beetle. Der wird kurz erwähnt, als er nach El Paso gelangt, nachdem er erst in DC Countdown # 1 in den Besitz des Wizard Shazam überging.

Fazit: Ein recht gelungener Blick auf die Umwälzungen im magischen Bereich des DC Universums und guter Ausgangspunkt für weitere Geschichten rund um die Magie, der etwas unter den editoriellen Vorgaben leidet. Den Beweis für ihre Relevanz hinsichtlich der Infinite Crisis kann die Miniserie aber nicht erbringen.

KAINE