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Sonntag, März 26, 2006

DC Special: The Return Of Donna Troy

Story by Phil Jimenez (1 – 4) and Chuck Kim (4), Pencils by José Luis Garcia-Lopez, Inks by George Pérez, Colors by Martin Breccia (1), Nestor Pereya (1) and Lee Loughridge (1 – 4), (DC Comics). Deutsch: ???.

Donna Troy lebt wieder. Sie weilt als Frau von Coeus auf New Cronus und beobachtet, wie die Truppen der Titans of Myth versuchen den Planeten Minosyss einzunehmen auf dem eine schreckliche Massenvernichtungswaffe versteckt sein soll. Ihr „Bruder“ Athyns ruft die Teen Titans und die Outsiders zu Hilfe, um die manipulierten Erinnerungen und Gefühle Donnas wiederherzustellen. Bei den folgenden Kämpfen werden nicht nur das Geheimnis von Minosyss und die wahren Pläne der Titans of Myth enthüllt, sondern Donna erhält eine große neue Aufgabe.

Phil Jimenez sollte Donna Troys seit der ersten Crisis mehr als komplizierte Vergangenheit ein für alle Mal klären. Dabei läßt er es im ersten Heft recht langsam angehen, macht den Kampf Teen Titans/Outsiders gegen Donna trotz aller Action zu einem Kampf der Gefühle, um schließlich den Leser im letzten Heft mit einer Vielzahl an Enthüllungen zu konfrontieren, die nicht nur Donna betreffen, sondern auch die kommende Infinite Crisis. Trotzdem liefert Jimenez auch noch eine durchdachte, flüssig zu lesende Story ab, die mehr ist als nur ein Vehikel für eine neue Origin und die kommende Infinite Crisis.

Garcia-Lopez war zwar nicht DCs erste Wahl für die Miniserie, aber er bringt mit George Pérez Unterstützung als Inker einige beeindruckende Zeichnungen zu Papier und führt den Leser mit detaillierten Bildern durch die Story von kosmischer Tragweite.

Mit Donna Troys Rückkehr wurde der Vorwurf an DC laut, die Hauptbeschäftigung im Moment wäre das Zurückbringen toter Helden. Das kann man so auf keinen Fall stehen lassen. Ja, Hal Jordan ist dieses Jahr wieder in seine alte Rolle, als Green Lantern geschlüpft, aber das war es auch schon. Die häufig im gleichen Atemzug genannte Wiederbelebung Oliver Queens liegt immerhin schon über sechs Jahre zurück. Donna Troy paßt überhaupt nicht in dieses Schema. Denn ihre Rückkehr war bereits bei ihrem Tod in der Graduation Day Miniserie geplant und wurde dort auch schon deutlich angedeutet. So wird ihr Auftauchen auch nie, wie eine Auferstehung von den Toten behandelt, sondern wie das Wiederfinden einer vermißten Person. Für die Titans of Myth wird durch Donnas Rückkehr klar, das sie dieses eine ihrer zwölf Pflegekinder ist, das etwas Besonderes ist und das sie für ihre Pläne brauchen. Dieses Besondere ist das eigentliche Ziel der Miniserie. Während die ersten drei Hefte sich fast ausschließlich mit dem Kampf um Minosyss und um Donna beschäftigen, schlägt das letzte Heft den großen Bogen zu Donnas Origin, zur Crisis on Infinite Earths und zur Infinite Crisis. Nach der ersten Crisis war das Problem, das Wonder Girl schon vor Wonder Woman existierte. Seitdem wurde vielfach an Donnas Origin herumgespielt, um dafür eine Lösung zu finden. Hier nun fügt Jimenez diese ganzen Erklärungsversuche zu einem ganzen zusammen. Das wird zum einen durch das Ziel der Titans of Myth möglich. Zum anderen indem Jimenez die Crisis of Infinite Earths von einem Teil des Problems, zu einem Teil des Lösung macht. Indem Jimenez Donna nicht nur das Wissen über das Multiversum und seine Vernichtung in der ersten Crisis verleiht, sondern ihr auch einen Blick in die Zukunft gewährt, übergibt er Donna gleichzeitig eine neue gewaltige Rolle und liefert den bisher deutlichsten Hinweis auf die kommende Infinite Crisis. Recht unauffällig und gleichzeitig auffällig ist die Änderung des Kostüms, denn außer dem von Garcia-Lopez schön gezeichnetem Wechsel von hochgeschlossen, zu tief ausgeschnitten, ändert sich kaum was. Trotz der wichtigen Rolle die Donna Troys komplizierte Vergangenheit und die Crisis on Infinite Earths in der Miniserie spielen, ist eine Kenntnis der Ereignisse zwar hilfreich aber nicht notwendig. Jimenez ist es gelungen das nötige Wissen in die Hefte einfließen zu lassen, ohne dabei den Lesespass zu mindern. Im Gegensatz zu den offiziellen Countdown Miniserien kommt diese auch ohne Tie-Ins aus und erschafft eine bisher nirgends gefundene Wichtigkeit für die kommende Krise. Lediglich der Rann/Thanagar War wird ein paarmal erwähnt, was bei einen Abenteuer im All auch nicht weiter verwundern sollte. Zu guter letzt schafft Return of Donna Troy, trotz der bisher stärksten Bezüge und Hinweise auf die Infinite Crisis einen runden Abschluß der Miniserie.

Fazit: Eine rundum gelungene Miniserie um Donna Troys Rückkehr und ihre Origin. Trotz ihrer Eigenständigkeit scheinen die Hefte wichtiger für die Infinite Crisis zu sein, als alle offiziellen Countdown Titel.
KAINE