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Sonntag, August 27, 2006

Kaines 52 - August 2006: Wochen 1 - 4

ACHTUNG SPOILER

Die Infinite Crisis ist vorüber. Seitdem ist ein Jahr vergangen. Im DC Universum hat sich Einiges verändert. Zum Teil wegen der Krise. Zum Teil in dem folgenden Jahr. Doch was genau ist in dem Jahr nach der Krise geschehen. Diese Kolumne wird zeigen was sich in den 52 Wochen nach der Krise ereignet hat. Da es sich um eine Zusammenfassung der Ereignisse zwischen Infinite Crisis und One Year Later handelt finden sich hier mehr Spoiler wie sonst. Aber auch die übliche Bewertung wird nicht fehlen.

Written: Geoff Johns, Grant Morrison, Greg Rucka, Mark Waid
Art Breakdowns: Keith Giffen
Pencils: Joe Bennet
Inks: Ruy Jose (01, 03), Jack Jason (02, 04)
Colors: Alex Sinclair
Lettering: Nick J. Napolitano (01), Travis Lanham (02), Pat Brosseau (03), Rob Leigh (04)
Covers: J. G. Jones & Alex Sinclair

Week 01: Golden Lads & Lasses must...

Die Miniserie beginnt am Tag nach der Infinite Crisis und führt die kommenden Hauptfiguren ein. Ralph Dibny/Elongated Man seit dem Tod seiner Frau in „Identity Crisis“ ein gebrochener Mann. Er ist verzweifelt und kann ohne seine Frau nicht Leben. Ralph hat sich schon die Pistole in den Mund geschoben, als er am Anrufbeantworter mithört, das das Grab von Sue geschändet wurde. Renee Montoya, auch sie ist ein gebrochener Mensch. Nachdem ihr Partner in „Gotham Central“ erschossen wurde und der Täter freigelassen werden mußte hat Sie den Dienst quittiert und sich dem Alkohol hingegeben. Doch dann macht Question Sie ausfindig. Steel, versucht nach der Crisis zu helfen, wo er nur kann. Über die Pflichten eines Helden gerät er mit seiner Nichte Natasha in Streit und nimmt Ihr schließlich ihre Rüstung ab. Booster Gold verhindert mit Skeets Wissen über die Zukunft Katastrophen und sammelt Werbeverträge. Doch als er auf der Gedenkfeier für die gefallenen Helden auf den Auftritt von Wonder Woman, Batman und Superman wartet, die eine neue JLA ankündigen sollen passiert nichts. Black Adam entschließt sich nach den Ereignissen der Infinite Crisis seine Heimat Kahndaq offensiver zu beschützen und beweist umgehend einem Selbstmordattentäter, das er dazu nicht vor brutalen Methoden zurückschreckt. Zudem wird Captain Marvels Feind Dr. Sivana entführt.

Week 02: Looking back at tomorrow

Die Verunstaltungen am Grab seiner Frau lassen Ralph Dibny von einem Selbstmord absehen und geben ihm vorläufig ein Ziel. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf einen Auferstehungskult, der sich in erster Linie um den bei der Crisis gefallenen Helden dreht. Booster Gold wendet sich nach seinem peinlichen Auftritt bei der Trauerfeier an Doc Magnus, um Skeets untersuchen zu lassen. Doch auch bei seinem nächsten Auftritt kommt es wegen fehlerhaften Voraussagen fast zu einer Katastrophe. Magnus stattet in der Zwischenzeit T. O. Morrow einen seiner regelmäßigen Besuche im Gefängnis ab. Dabei erfährt er, das Dr. Sivanas Entführung nur das letzte Glied einer Kette von Ereignissen war. Offenbar läßt irgend jemand „Mad Scientists“ verschwinden. Question gelingt es derweil Montoya zur Observierung eines scheinbar verlassenen Gebäudes zu drängen.


Week 03: New World Order

Henry Irons drängt seine Nichte Natasha immer mehr aus ihrer Heldenrolle uns setzt Sie wegen ihrer schulischen Leistungen unter Druck. Kurz darauf wird Steel zu Star Labs gerufen um bei einem Problem mit Luthor zu helfen. Es stellt sich heraus, das Alexander Luthor wieder aufgetaucht ist. Lex nutzt das für seine Rückkehr ins Rampenlicht und mißbraucht Irons und Star Labs als wissenschaftliche Experten um alle Schuld an den Ereignissen seit dem Ende seiner Präsidentschaft Alexander zuzuschieben. Power-Girl verfolgt Terra-Man nach einem Anschlag, wird jedoch von Black Adam aufgehalten als Sie dabei in den Luftraum von Kahndaq eindringt. Kurz darauf versucht Intergang sich bei Black Adam anzubiedern, indem sie anläßlich der Eröffnung von Kahndaqs Botschaft in New York zwei Agenten mit Gold und einer Jungfrau zu ihm schicken. Zwei Agenten auf die Intergang in Zukunft verzichten muß. Gemeinsam mit Terra-Man hält Black Adam zur Eröffnung eine Rede vor der Presse, bei der Er ein härteres Vorgehen gegen Schurken während der Abwesenheit von Superman, Batman und Wonder Woman ankündigt. Zum Beweis reißt er den überraschten Terra-Man vor der versammelten Presse in zwei Teile. Booster Golds rasanter Aufstieg wird wiederholt von unzureichenden und falschen Informationen Skeets gestört. Nachdem eine Werbeveranstaltung mit der Verhaftung seines Geschäftspartners endet macht Booster Gold sich auf die Suche nach Rip Hunter, um den Vorgängen auf den Grund zu gehen.


Week 04: Dances with Monsters

Booster Golds erhöhte Werbepräsenz sorgt für Unmut bei seinen Freunden. Ralph Dibny ist dem Auferstehungskult wesentlich näher gekommen und ihm wird eine Vision des Lebens nach dem Tod angeboten. Doch das einzige Ergebnis ist der Verlust seines Eherings. Steel erleidet bei der Arbeit einen Zusammenbruch und scheint sich in Metall zu verwandeln. Montoya hat Questions Observationsauftrag angenommen, da sie sonst nichts zu tun hat und auch das Geld hatte seinen Reiz. Nach wochenlangen langweiligen Beobachtungen und einigen überraschenden Besuchen von Question, kann sie tatsächlich jemanden beobachten, der das Gebäude betritt. Bei der Verfolgung stellt sich dieser jemand als höchst aggressives Monster heraus und nur die in leerstehenden Keller gelagerten futuristischen Waffen bewahren Montoya und Question vor dem sicheren Tod. In der Zwischenzeit kehrt ein Teil der seit der Crisis im All verschollenen Helden zur Erde zurück. Doch es sind nur wenige und Sie sind teilweise schwerstens verletzt.


DC will zeigen, wie sich sein Universum ohne die großen 3 entwickelt. Die Ankündigung ist etwas irreführend, das nicht nur auf Superman, Batman und Wonder Woman verzichtet wird sondern außer Elongated Man, Booster Gold, Steel, Black Adam, Question und Montoya die etablierten Helden kaum eine Rolle spielen. Mit der Rückkehr der verschollenen Helden aus dem All ändert sich das zwar etwas, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den genannten Sechs und auch diese treten mitunter eine Woche lang gar nicht auf. Im Prinzip lassen sich die ersten vier Wochen komplett als Einführung ansehen. Booster Gold wird sich damit auseinandersetzen müssen, das Skeets Aufzeichnungen über die Vergangenheit immer öfter nicht zutreffen und es offenbar Veränderungen in der Zeit gibt. Steel wird mit den Veränderungen seines Körpers und mit seiner Nichte kämpfen müssen, wobei Luthor seine Finger im Spiel haben wird. Black Adam wird seine Heimat wesentlich offensiver verteidigen, wie kompromißlos er dabei vorgeht bekam schon Terra-Man zu spüren. Auch das Geschenk von Intergang, die ägyptische Jungfrau wird dabei eine größere Rolle spielen. Ralph Dibny Nachforschungen über den Auferstehungskult werden ihm überraschende Möglichkeiten eröffnen. Montoyas und Questions Ermittlungen leiten nicht nur den Auftritt einer neuen Heldin ein, sondern werden wesentlich globaler, nachdem Question verrät wem Sie eigentlich nachforschen. Genauso werden die entführten bösen Wissenschaftler und die im All verschollenen Helden sicher noch eine Rolle spielen. Und das eigentliche Mysterium der Serie wurde noch gar nicht angesprochen.
Obwohl sich einige Handlungsstränge deutlich bestimmten Autoren zuordnen lassen, arbeiten Johns, Morrison, Rucka und Waid gut zusammen und es gibt keine großen Brüche zwischen den einzelnen Strängen. Während die ersten Hefte teilweise etwas überladen wirken, wegen dem Versuch möglichst alle Stories unterzubringen, wird die Abstimmung mit der Zeit immer besser und es entwickelt sich zu wechselnden Hauptstorys und allenfalls kurzen Blicken auf den Rest.

Aufgrund des Erzählrhythmus wird der Leser auch zu einer gewissen Umgewöhnung gezwungen. In jedem Heft vergeht eine Woche. Es wird nicht unbedingt jeder Tag der Woche gezeigt, aber Heft 1 beginnt mit Woche 1, Tag 1, Heft 2 mit Woche 2, Tag 1. Wenn Montoya in Heft 2 bei Woche 2, Tag 4 auftaucht und dann wieder in Heft 4 bei Woche 4 Tag 1, dann sind auch in der Story 10 Tage vergangen und der Leser erfährt nicht was in der Zwischenzeit passiert ist. Dieses alle paar Tage mal bei den Figuren vorbei sehen führt dazu, das man seitenlange Kämpfe, die ein ganzes Heft füllen und nur 1 Stunde Zeit in Anspruch nehmen vergeblich suchen wird. Auch Cliffhanger sind unter dieser Voraussetzung schwer zu setzen. Man muß einfach akzeptieren, das die Handlung auch voranschreitet, wenn man als Leser nicht dabei ist. So macht sich zum Beispiel Booster Gold in Heft 3 auf die Suche nach Rip Hunter und in Heft 4 finden sich auf seinem Schreibtisch schon zahlreiche Hinweise. Diese verstreut herumliegenden Hinweise sind ein weiterer Spaß der Autoren, die es sich nicht nehmen ließen die Hintergründe mit zahlreichen versteckten Hinweisen und Andeutungen zu füllen. Wer an sowas seine Freude hat, kann bei 52 Einiges finden.

Während die Autoren nicht wechseln, die genialen Cover immer von J. G. Jones sind und Giffen immer für die Breakdowns verantwortlich, um für einen einheitlichen Stil zu sorgen, ist für die pencils der ersten 4 Hefte Joe Bennet verantwortlich. Zusammen mit Jose und Jason liefert Er hier für eine klare und solide Arbeit ab an der nichts auszusetzen ist und der man in dem ein oder anderem späteren Heft noch nachtrauern wird.

In Heft 2 startet zudem die 10teilige Back-Up Story History of the DC Universe von Jurgens und Thibert, in der Donna Troy einen Blick auf die Geschichte wirft. Teil 1 behandelt die Vorzeit, die Guardians und die Manhunter, Teil 2 die verschiedenen Erden vor der ersten Crisis und Teil 3 den Beginn der Crisis on Infinite Earths. Hier sind die Zeichnungen nicht besonders beeindrucken und man ist von Dan Jurgens besseres gewohnt. Die Geschichte selber liefert für Neueinsteiger einen netten Überblick, wer sich jedoch einigermaßen im DC Universe auskennt wird nichts Neues erfahren.

Kaine