Ultimate Fantastic Four: Doom TPB 2
Written by Warren Ellis, pencils by Stuart Immonen (Marvel). Deutsch: „Die Ultimativen Fantastischen Vier“ (Panini Comics, zweimonatlich seit Oktober 2004).
Obwohl ich ein Fan der ultimativen Titel bin, werde ich aus dieser jüngsten fortlaufenden Serie nicht schlau. Irgendwie sind die Ultimate Fantastic Four konzeptlos. Nachdem sich Brian M. Bendis und Mark Millar, die beiden Starautoren bei Marvel, an der ersten Storyline "The Fantastic" (UFF #1 - #6) die Zähne ausbissen, versucht sich nun Warren Ellis mit der zweiten Geschichte. „Doom“ beschäftigt sich wie der Name schon sagt mit der Entstehung des vielleicht bekanntesten Bösewichts des Marvel Universums: Doktor Victor Van Damme. Nein, ich habe mich eben nicht verschrieben, denn der aus dem klassischen Marvel Universum bekannte Doktor Victor Von Doom hat eine „Ultimatisierung“ des Namens erfahren und nicht nur dieser wurde verändert - aber dazu gleich mehr.
Ellis zeigt zu Beginn, wie sich unsere vier Helden gerade von ihrem ersten Abenteuer erholen. Reed und Sue konzentrieren sich weiterhin darauf, ihre neuen Kräfte zu erforschen, was meiner Meinung nach schon den Höhepunkt dieser zweiten Storyline bildet. Es stellen sich praktische Fragen, die in irrwitzigen Situationen und Dialogen gipfeln:
Reed: „Sue might need to see you use the bathroom.
Ben: “Sue can bite me”.
Reed: “She’d break her teeth”.
Ellis frönt mit sichtlicher Freude dem Absurden, und schafft dabei stellenweise sehr erheiternde Stellen. Während sich die Vier mit ihrer neuen Existenz anfreunden, bahnt sich weit entfernt eine neue Gefahr an. Es ist sprichwörtlich "was faul im Staate Dänemark". Der seit dem verhängnisvollen Unfall für tot gehaltene Victor Van Damme plant „eisern“ seinen Rachefeldzug gegen die Vier. Und hier beginnt die Geschichte zu kränkeln, denn Victors Motive für seinen lächerlichen Racheplan bleiben im Dunkeln. Ellis macht es sich zu einfach in dem er Doom lediglich als banalen Wahnsinnigen darstellt. Ich zähle mich nicht zu den Comic-Puristen, die jegliche Veränderung negativ werten, aber Doktor Doom als einen weiteren „gewöhnlichen“ Irren darzustellen ist schlicht und einfach Vergeudung von Potential. Also ich weiss ja nicht wie ihr das seht, aber wenn man einen ursprünglich charismatischen, intelligenten, pragmatischen, eiskalten und deshalb gefährlichen Meisterschurken durch einen eindimensionalen, kurzsichtigen, leichtsinnigen, cholerischen und somit berechenbaren Querkopf ersetzt, so nenne ich das nicht „Ultimatisierung“ sondern schlichtweg einen Rückschritt.
Unabhängig von dieser Story scheitert die Darstellung der Fantastischen Vier im Ultimativen Universum an einem weiteren Umstand: Durch die drastische Verjüngung der Figuren beraubt man der Serie ihrer grössten Stärke: das Familiengefüge. Die Fantastischen Vier waren immer dann am stärksten, wenn sie sich als Familie mit klarer Rollenverteilung präsentierten: Reed als autistischer aber liebevoller Ehemann und Vater, Sue als sensible und oftmals unbeachtete Ehefrau und Mutter, Ben als liebenswürdiger aber etwas mürrische Onkel und schliesslich Johnny als der egoistische, aber schlagfertige kleine Bruder. Im Nachhinein ist es zwar immer einfach zu kritisieren, aber ich bin der Meinung, man hätte die Figuren ruhig älter darstellen dürfen und dafür Veränderungen an ihren Persönlichkeiten und Rollen vornehmen sollen. Die ultimativen Vier wirken nicht im Entferntesten wie eine Familie, sondern im besten Fall wie eine etwas desorientierte, unharmonische Clique, die zusammen zur falschen Zeit am falschen Ort war. Natürlich wird man mir (zu Recht) entgegenhalten können, dass man der Serie etwas Zeit geben sollte, sodass die vier Hauptfiguren zu einer Gefährtschaft zusammenwachsen können. Diesem Argument würde ich jedoch entgegenhalten, dass man als Comic-Leser selten ein unbegrenztes finanzielles Budget zur Verfügung hat, sodass Geduld bei einer Serie, die offensichtlich nicht funktioniert, ein teuerer Luxus sein kann.
Des Weiteren lassen sich Stuart Immonens Zeichnungen nicht mit denjenigen Kuberts aus dem ersten Band vergleichen. Erstere wirken in meinen Augen etwas schludrig und zuweilen lustlos. Aus all diesen Gründen kann ich in diesem Fall keine Kaufempfehlung aussprechen. Ich verweise jedoch mit Freude auf die wesentlich besser gelungene Interpretation der Fantastischen Vier: Marvel Knights 4.
Ellis zeigt zu Beginn, wie sich unsere vier Helden gerade von ihrem ersten Abenteuer erholen. Reed und Sue konzentrieren sich weiterhin darauf, ihre neuen Kräfte zu erforschen, was meiner Meinung nach schon den Höhepunkt dieser zweiten Storyline bildet. Es stellen sich praktische Fragen, die in irrwitzigen Situationen und Dialogen gipfeln:
Reed: „Sue might need to see you use the bathroom.
Ben: “Sue can bite me”.
Reed: “She’d break her teeth”.
Ellis frönt mit sichtlicher Freude dem Absurden, und schafft dabei stellenweise sehr erheiternde Stellen. Während sich die Vier mit ihrer neuen Existenz anfreunden, bahnt sich weit entfernt eine neue Gefahr an. Es ist sprichwörtlich "was faul im Staate Dänemark". Der seit dem verhängnisvollen Unfall für tot gehaltene Victor Van Damme plant „eisern“ seinen Rachefeldzug gegen die Vier. Und hier beginnt die Geschichte zu kränkeln, denn Victors Motive für seinen lächerlichen Racheplan bleiben im Dunkeln. Ellis macht es sich zu einfach in dem er Doom lediglich als banalen Wahnsinnigen darstellt. Ich zähle mich nicht zu den Comic-Puristen, die jegliche Veränderung negativ werten, aber Doktor Doom als einen weiteren „gewöhnlichen“ Irren darzustellen ist schlicht und einfach Vergeudung von Potential. Also ich weiss ja nicht wie ihr das seht, aber wenn man einen ursprünglich charismatischen, intelligenten, pragmatischen, eiskalten und deshalb gefährlichen Meisterschurken durch einen eindimensionalen, kurzsichtigen, leichtsinnigen, cholerischen und somit berechenbaren Querkopf ersetzt, so nenne ich das nicht „Ultimatisierung“ sondern schlichtweg einen Rückschritt.
Unabhängig von dieser Story scheitert die Darstellung der Fantastischen Vier im Ultimativen Universum an einem weiteren Umstand: Durch die drastische Verjüngung der Figuren beraubt man der Serie ihrer grössten Stärke: das Familiengefüge. Die Fantastischen Vier waren immer dann am stärksten, wenn sie sich als Familie mit klarer Rollenverteilung präsentierten: Reed als autistischer aber liebevoller Ehemann und Vater, Sue als sensible und oftmals unbeachtete Ehefrau und Mutter, Ben als liebenswürdiger aber etwas mürrische Onkel und schliesslich Johnny als der egoistische, aber schlagfertige kleine Bruder. Im Nachhinein ist es zwar immer einfach zu kritisieren, aber ich bin der Meinung, man hätte die Figuren ruhig älter darstellen dürfen und dafür Veränderungen an ihren Persönlichkeiten und Rollen vornehmen sollen. Die ultimativen Vier wirken nicht im Entferntesten wie eine Familie, sondern im besten Fall wie eine etwas desorientierte, unharmonische Clique, die zusammen zur falschen Zeit am falschen Ort war. Natürlich wird man mir (zu Recht) entgegenhalten können, dass man der Serie etwas Zeit geben sollte, sodass die vier Hauptfiguren zu einer Gefährtschaft zusammenwachsen können. Diesem Argument würde ich jedoch entgegenhalten, dass man als Comic-Leser selten ein unbegrenztes finanzielles Budget zur Verfügung hat, sodass Geduld bei einer Serie, die offensichtlich nicht funktioniert, ein teuerer Luxus sein kann.
Des Weiteren lassen sich Stuart Immonens Zeichnungen nicht mit denjenigen Kuberts aus dem ersten Band vergleichen. Erstere wirken in meinen Augen etwas schludrig und zuweilen lustlos. Aus all diesen Gründen kann ich in diesem Fall keine Kaufempfehlung aussprechen. Ich verweise jedoch mit Freude auf die wesentlich besser gelungene Interpretation der Fantastischen Vier: Marvel Knights 4.
4/10
Lamond
Rezension zu TPB 1
Rezension zu MK 4 TPB 1
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home