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Montag, März 14, 2005

Ultimate Fantastic Four: The Fantastic TPB 1

Written by Brian M. Bendis, art by Adam Kubert (Marvel). Deutsch: "Die ultimativen Fantastischen Vier" (Panini Comics).

Auf dem Papier verspricht der Auftakt zum vierten Ultimate-Titel viel. Brian M. Bendis und Mark Millar erzählen bekanntlich rasant und ohne Hänger. Und in der Tat: Dem Neuanfang ist die Professionalität und die Erfahrung ihrer Autoren mit Ultimate-Titeln anzumerken. Positiv sticht die Charakterisierung von Reed Richards hervor. Sein Einzelgängertum, seine mittelmäßigen Eltern (ein autoritärer Vater und eine nicht durchsetzungsfähige Mutter) und sein Hang zum Versponnenen stellen ihn in ein ganz besonderes Licht. Interessant ist seine Beziehung zu Victor van Damme. Mal abwarten, wann sie in Feindschaft ausartet. Der Titel des 2. Arcs "Doom" nährt bereits gewisse Vermutungen.

Leider entpuppt sich der erste Arc "Fantastic" bei näherer Betrachtung als konventionelle Story und Beleidigung für den Leser. Noch dazu wiederholt er fade die Original-Story ohne eine Innovation bereit zu halten. Der Kampf mit Mole Mans Riesenkreatur zum Beispiel ist ein schlapper Versuch die Fähigkeiten von Johnny, Ben und Reed zu zeigen. Die Dialoge sind schlampig und eines Brian Michael Bendis nicht würdig. Außerdem stimmen einige Details im Artwork nicht: Auf einmal steht Ben wieder im Baxtor Gebäude, aber man weiß nicht wieso. Oder: Der ultimative Ben kann fliegen! Der dann folgende Abstieg in Big Apples Unterwelt ist fast dialog- und artworklos. Als Leser der regulären Fantastic Four-Serie vermisst man den Waid’schen Sprachwitz schmerzlich. Das Gespräch mit Dr. Molekevic beinhaltet bloß Nonsense. Ich bin da nicht mehr durchgestiegen. Es folgt erneut ein stumpfes Gekloppe ("Äh", "Äh"). Besonders konfus ist der lausige Abgang der Fantastischen Vier: Der Leser muss schon raten, wie sich das Team gerettet hat, um dann eine Doppelseite des Sektors 7H zu sehen. Wozu? Wo ich gerade dabei bin: Woher stammen die neuen Shirts, die Sue und Reed tragen?

Auch wenn Kuberts Artwork grundsätzlich hervorragend ist, muss er sich die Frage gefallen lassen, ob diese Widescreen-Zeichnungen nicht zu sehr das Tempo aus der eh schon lahmen Geschichte nehmen, ohne die Spannung merklich zu steigern. Als Vergleich sollte man mal Bagleys rasanten Zeichenstil danebenlegen. Ansonsten mag ich auch seine Darstellung von Sue Storm nicht; sie ist mir zu "reif" geworden.

3/10
Philos
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