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Sonntag, Oktober 23, 2005

Daredevil: The Golden Age TPB 11

Written by Brian M. Bendis, pencils by Alex Maleev (Marvel). Deutsch: „Daredevil“ (Panini Comics Deutschland)

Daredevil hat unter Bendis eine ganze Menge durchmachen müssen. Er wurde geoutet, in den Prozess des Jahrhunderts verwickelt, durch einen Nervenzusammenbruch zum neuen Kingpin erklärt, verheiratet und schliesslich durch einen Auftragskiller beinahe getötet. Es war eine tolle Zeit für uns Daredevil Fans, nie war der Mann ohne Furcht so interessant. Doch auch solchen kreativen Genies wie Bendis gehen mal die Ideen aus und so müssen wir uns seit Monaten mit „guten“ Daredevil Geschichten begnügen, nachdem wir über Jahre mit „brillanten“ Abenteuern verwöhnt wurden.

Als der alte Alexander Bont aus einer jahrelangen Haft entlassen wird und er apathisch durch die Strassen von Hell’s Kitchen schlendert, ahnen wir noch nicht, um wen es sich hier handelt. Er war Wilson Fisks Vorgänger, derjenige der in Hell’s Kitchen das Sagen hatte bevor der Kingpin seine Schreckensherrschaft antrat.
Wie es auch nicht anders sein kann, wurde ihm damals durch den jungen Daredevil das Handwerk gelegt und ins Gefängnis geschickt. Nachdem auch er durch die Zeitungen über Daredevils Geheimidentität aufgeklärt wurde, hat er nur noch ein Ziel vor Augen, bevor er sich in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen kann: Rache.

Es scheint momentan ein Autoren Trend zu sein, in der Vergangenheit unserer Lieblinge zu wühlen, denn nach Straczinskys Ausflüge in Spider-Mans alte Tage (Sins Past, Skin Deep) beschloss nun auch Bendis sich mit „Golden Age“ auf eine Zeitreise zu begeben. Doch in Gegensatz zu Straczinsky schlachtet Bendis in seinen Rückblicken keine "heiligen Kühe". Die Geschichte ist unterhaltsam, trumpft wie gewohnt durch präzise Psychogramme auf und lässt sich allgemein als „gut“ bezeichnen. Doch wie schon beim letzten Daredevil Storyarc hat man langsam das Gefühl, dass sich in dieser Serie, unter Bendis, nichts mehr Bedeutendes zutragen wird. Er lässt seinen Run auf hohem Niveau ausklingen. Natürlich tragen auch in diesem Band die wunderschönen Zeichnungen von Alex Maleev zur ernsthaften und düsteren Stimmung bei, die so typisch für Bendis’ Daredevil Run ist. Ich kann euch diesen Band empfehlen, wenn ihr auch sonst treue Daredevil Leser seid.

7/10

Review zu Daredevil: ein Überblick (TPB 1- TPB 10) unter
http://supercomics.blogspot.com/2005/03/daredevil-ein-berblick.html.