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Sonntag, August 27, 2006

X-Factor: The Longest Night TPB 1

DECIMATION REVIEWS

Written by Peter David, pencils by Ryan Sook and Dennis Calero (Marvel).





























Es gibt da diese Redewendung, die lautet: „Deine Pläne laut auszusprechen ist ein guter Weg, Gott zum Lachen zu bringen.“ Das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit lässt uns vieles im Voraus planen, berechnen oder prognostizieren und obwohl ich selbst ein ausgesprochen starkes Planungsbedürfnis habe, ist das ganze mehr eine Illusion als eine bewusste Entscheidung, denn schliesslich wissen wir nur all zu gut, dass selten alles so geschieht, wie wir es gerne hätten. Täglich wird man überrascht, denn es gibt mehrere Variablen, die man nicht voraussehen kann und eine solche Variable nennt man auch „X-Faktor“. Der Vogel, der uns auf den neuen Anzug scheisst vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch; Die im Hotel vergessene Fotokamera, augrund der ein junger Tourist auf die Besichtigung des World Trade Centers verzichtete – am Morgen des 11. September 2001 - alles X-Faktoren.

Die Wiedereröffnung der Detektei „X-Factor“ im Stadtviertel Mutant-Town ist beschlossene Sache. Jamie Madrox ruft seine alten Gefährten zusammen, denn nach den furchtbaren Ereignissen am M-Day, an welchem Millionen von Mutanten ihre Kräfte verloren haben, ist die Nachfrage nach qualifizierten Problemlöser gigantisch. Die Gruppe besteht neben Jamie (der unentschlossene Anführer) – dem ich mich bereits ausgiebig in Madrox: Multiple Choice TPB gewidmet habe – aus Syrin (die betörende Nixe), Strong Guy (das gutherzige Kraftpaket), Rahne (die erzreligiöse Werwölfin), Monet (die prätentiöse Diva) und…Layla Miller? War das nicht das kleine Mädchen aus House M? Genau. Sie ist zurück und sie...sie weiss Sachen.

In den ersten Heften laufen mehrere Handlungsstränge parallel zueinander. Zum einen wäre da das grosse Mysterium um den Kräfteverlust der Mutantenpopulation, mit dem sich die Detektive beschäftigen. Daneben gibt es noch einzelne Subplots, die sich jederzeit zum Hauptproblem zu entwickeln drohen. Doch was hat die kleine Layla da verloren und kann man ihr trauen?

Peter David übertrifft sich mit dieser Serie selbst, denn inhaltlich stimmt einfach alles: Erfrischende Charaktere, spannende Handlung, clevere Dialoge und vor allem unvoraussehbare Entwicklungen. Der Name der Serie verpflichtet schliesslich. Die einzige „Schwäche“ der Serie sind die Zeichnungen. Während Ryan Sook in den ersten vier Heften noch solide Arbeit ablieferte hat die graphische Qualität unter Dennis Calero stark abgenommen. Doch es ist nicht so schlimm, dass man die Serie deswegen nicht geniessen könnte, es ist lediglich ärgerlich, dass Marvel bei einem so überragenden Comic keine Top-Leute zur Verfügung stellt.

Natürlich erhält „X-Factor“ eine unbedingte Kaufempfehlung und den Titel als beste Decimation – Serie.

10/10
Lamond