Wir sind Philos, Lamond und Seppstock. Hier findet ihr farbenfrohe Bilder, kleine Sprechblasen und unsere Meinung dazu.

Samstag, Juli 16, 2005

Y the last man: One Small Step TPB 3

Written by Brian K. Vaughan, pencils by Pia Guerra and José Marzán Jr. (Vertigo). Deutsch: Keine Veröffentlichung

Was tut man, wenn man Spiel, Spass und Spannung in Einem will? Man kauft sich ein Überraschungsei (Wer die Antwort auf diese Frage nicht kannte hat in seiner Kindheit zu wenig fern gesehen und sollte das unverzüglich nachholen). Wenn man jedoch Unterhaltung, Tiefgang und schöne Bilder in Einem will, sollte man „Y the last man“ lesen.

Die letzte Storyline („Cycles“) endete mit einem gewaltigen Cliffhanger, denn es zeigte sich das Yorick zwar der letzte Mann auf Erden war, nicht aber der letzte Mann in unserem Sonnensystem. Noch wissen die Protagonisten nichts davon, aber nach den ersten paar Seiten werden sie von einer russischen Agentin über die bevorstehende Landung der männlichen Astronauten aufgeklärt. Ich möchte nicht viel weiter auf den inhaltlichen Verlauf eingehen, da diese Serie unter anderem von der Unwissenheit der Leser lebt und ich demzufolge nicht das Risiko eingehen möchte, euch den Spass zu verderben.

Im selben Band findet man eine von der Hauptstoryline unabhängige Kurzgeschichte namens „Comedy and Tragedy“. Eine Theatergruppe, die durch die USA reist und für ein paar Lebensmittel ihre Stücke aufführt, hat es satt Oberflächliches darzubieten um damit die gutbürgerlichen Zuschauerinnen von ihrem männerlosen Leben abzulenken. Die Regisseurin, die davon überzeugt ist, dass die Frauen es auch ohne Männer schaffen werden, das Fortbestehen der Menschheit zu sichern, möchte ihre Ansicht in einem provokanten Stück verarbeiten. Natürlich stossen unsere Helden dazu und so entstehen wieder skurrile Situationen mit wunderbaren Dialogen und einem überraschenden Schluss.

„Y the last man“ ist ein wahres Lesevergnügen, das sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch zu überzeugen vermag. Ich kenne keine andere Serie, welche den schmalen Grat zwischen Komödie und Tragödie so gekonnt hervorzuheben vermag. Es ist erstaunlich, wie Vaughan es schafft den Leser in eine emotionale Achterbahnfahrt zu vewickeln ohne einen Wiederholungseffekt zu verursachen. Ich bin auch nach dem dritten Band genauso von der Geschichte fasziniert wie nach der ersten Seite. Es bleibt mir keine Wahl als wieder einmal eine unbedingte Kaufempfehlung auszusprechen, denn ich empfinde aufrichtiges Mitleid mit denjenigen Comic-Fans, die sich dieses aussergewöhnliche Vergnügen entgehen lassen.

10/10

Lamond

Review zu Y the last man: Unmanned TPB 1 von Lamond unter http://supercomics.blogspot.com/2005/03/y-last-man-unmanned-tpb-1.html.

Review zu Y the last man: Cycles TPB 2 von Philos unter