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Sonntag, Dezember 11, 2005

Ultimate Fantastic Four: N-Zone TPB 3

Written by Warren Ellis, pencils by Adam Kubert (Marvel). Deutsch: N-Zone erscheint in „Die Ultimativen Fantastischen Vier #7 - #9“ (Panini Comics Deuschland).

Ich bin in meiner letzten UFF-Review ziemlich hart mit der „Doom“-Storyline ins Gericht gegangen. Warren Ellis gelang es zwar stellenweise wirklich witzige Dialoge zu schreiben, die Geschichte als Ganzes war jedoch enttäuschend. Am Ende schrieb ich sogar, dass meine Geduld bezüglich dieser Serie sich langsam dem Ende zuneige. Wahrscheinlich sind die Marvel-Bosse über meine perfide Drohung so erschrocken, dass sie kurzerhand entschlossen nach „N-Zone“ meinen Lieblingsautoren Mark Millar an die Serie zu setzen um mich damit mittelfristig an die Serie zu binden (was ihnen dadurch auch gelungen ist). Wie dem auch sei, die „N-Zone“ Storyline ist Warren Ellis’ letztes Engagement für die Ultimativen Fantastischen Vier und ich war gespannt, ob er noch eine halbwegs akzeptable Geschichte hinkriegen würde.

Reed und Dr. Storm sind dabei das Experiment, welches unsere vier Freunde in unsere vier Freaks verwandelt hat, zu wiederholen. Ziel ist es einen Apfel in die Negativ Zone (ein Paralleluniversum) zu „beamen“ und anschliessend wieder zurückzuholen. Der Versuch gelingt diesmal problemlos und ermöglicht Reed, der davon überzeugt ist, dass die Lösung zur Rückgängigmachung der Mutationen, in dieser Dimension liegt, den nächsten logischen Schritt zu planen: Einen Ausflug in die N-Zone. Nach einigen zähen Verhandlungen mit den Geldgebern (ein solches Projekt muss ja schliesslich irgendwie finanziert werden) und sonstigen Vorbereitungen geht die Reise los. Was sie jedoch am anderen Ende des Dimensionsportals vorfinden ist ein sterbendes Universum, das nur von ein paar wenigen Lebewesen besiedelt wird. Ihr werdet sicher ahnen, was sich für ein Konflikt anbahnt. Wonach glaubt ihr, sehnen sich Aliens, die in einem sterbenden Universum auf die Apokalypse warten? Genau, nach einem jungen und intakten Universum.

Die Geschichte ist gewohnt unkompliziert und schnell erzählt, womit ich grundsätzlich überhaupt keine Probleme habe. Doch im Gegensatz zu den letzten beiden Storylines erscheint bei „N-Zone“ alles plausibel und durchdacht. Die grösste Stärke dieses Bandes ist jedoch nicht „WAS“ die Vier tun sondern „WIE“ sie es tun. Wie ich schon bei „Doom“ angedeutet habe, gelingt es Ellis immer wieder ausserordentlich absurde (im positiven Sinn) Situationen zu schaffen. Doch diesmal stehen die Dialoge nicht einfach leer im Raum bzw. im Panel, denn die Vier harmonieren diesmal sehr gut miteinander und das für FV Comics typische Zusammengehörigkeitsgefühl kommt langsam aber sicher auf. Vor allem Sue und Ben werden wunderbar in Szene gesetzt, sodass ich mir stellenweise den Bauch vor lachen halten musste. Wenn ich ehrlich bin, waren die ersten vier Hefte dieser Storyline wohl das Witzigste, was ich in diesem Jahr gelesen habe. Unter anderem erweist sich Dr. Storm, mit seinen wunderbaren Selbstreflexionen und Wutausbrüchen, als einer der besten ultimativen Nebencharaktere.

Und als wäre die inhaltliche Verbesserung noch nicht genug, wurde auch Stuart Immonen durch Adam Kubert abgelöst, der seinem Bruder Andy in nichts nachsteht. Die Zeichnungen passen perfekt zur Stimmung und lassen Ellis Humor erst richtig zur Geltung kommen. Ich war mehr als überrascht wie sehr sich die Serie in so kurzer Zeit steigern konnte. Als „fantastisch“ würde den Comic zwar noch nicht bezeichnen, aber dennoch als „überdurchschnittlich“.

8/10
Lamond

Review zu Ultimate Fantastic Four: The Fantastic TPB 1 unter http://supercomics.blogspot.com/2005/03/ultimate-fantastic-four-fantastic-tpb.html.
Review zu Ultimate Fantastic Four: Doom TPB 2 unter