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Sonntag, Juni 25, 2006

Ultimate Fantastic Four: Crossover TPB 5

Written by Mark Millar, pencils by Greg Land (Marvel). Deutsch: „Die Ultimativen Fantastischen Vier“ #12-#13 (Panini Comics Deutschland).


























Wie pflegte Spider-Mans Onkel Ben zu sagen: „Aus grossen Erwartungen folgen grosse Enttäuschungen.“ O.K., vielleicht waren das nicht seine exakten Worte, aber sie wären es gewesen, wenn er regelmässig Mainstreamcomics gelesen hätte. Was ich damit sagen möchte, ist, dass es einzig aufgrund meiner enormen Erwartungen an Mark Millar zu einer weiteren Review dieser Serie kommt. Nach all den enttäuschenden Geschichten hätte ein halbwegs vernünftiger Comicleser – ein sagenumwobenes Lebewesen, von dem man annimmt, dass es sich zusammen mit dem Yeti und dessen Einhorn im Mariengraben versteckt hält – längst das Handtuch geworfen. Ich hielt jedoch tapfer aus und erwartete als Gegenleistung lediglich eine gnadenlos gute Storyline.

Crossover (3 Teiler)

Wie sich schon auf der letzten Seite des vorhergehenden Storyarcs andeutete, hat Reed Kontakt mit sich selbst aus einer Paralleldimension aufgenommen. Die Frage, die sich Fanboys überall auf im Internet stellten, war, ob es nach all den Jahren der strikten Trennung, nun doch zum Aufeinandertreffen der beiden wichtigsten Marvel-Universen (616/UU) käme. Eine durchaus legitime Frage, dessen Antwort ich natürlich für mich behalten werde. Ich kann euch jedoch verraten, dass dieses interdimensionale Abenteuer nichts für schwache Nerven ist. Wie erwartet, bietet Millar alles, was seine Vorgänger vermissen liessen: Action, frische Ideen, unerwartete Wendungen, Spannung und Drama. Insbesondere die „leblose“ (*kicher*) Charakterisierung bestimmter Marvel-Figuren wird nicht nur Marvel Zombies in Staunen versetzen.

The Tomb of Namor (3 Teiler)

In der zweiten Geschichte wird uns eine durchdachte und überraschende Ultimatisierung des berüchtigten Prinz Namor vorgelegt. Obwohl Millar auch hier nicht mit Action-Szenen geizt, steht ein charakterorientiertes Thema im Mittelpunkt, welches in seiner kompromisslosen Umsetzung vor allem die Fans der Ultimativen begeistern dürfte: Die Beziehung von Sue und Johnny zu ihrer angeblich toten Mutter. Mehr kann ich euch an dieser Stelle nicht verraten, da ich euch den Lesespass nicht verderben möchte, aber lasst euch gesagt sein: Für einen Dreiteiler beinhaltet diese Story erstaunlich viele überraschende Wendungen, insbesondere auf der Schlussseite.

Was das Artwork angeht, wird Greg Land aufgrund seiner statischen Bilder, oft vorgeworfen, Photostorys zu schaffen, statt Comics zu zeichnen. Dem ist kaum zu widersprechen, doch passt sein ultrarealistischer Stil perfekt zu Millars Vision dieser Serie. Die mangelnde Dynamik der Zeichnungen wird durch die wunderschönen beinahe ikonenhaften „Standbilder“ kompensiert.

Fazit

Insgesamt ist dieser Band ein voller Erfolg, bei dem jeder Leser spüren wird, wie inspiriert Millar beim Schreiben war. Seine Interpretation der Charaktere ist reifer und härter als jene seiner Vorgänger. Damit liegen die Fantastischen Vier nun wesentlich näher bei den „erwachsenen“ Ultimativen als beim eher „jugendlichen“ Ultimativen Spider-Man. Nichtsdestotrotz findet man in dieser Neuinterpretation auch die Nähe zum Originalkonzept, weil es sich hier um einen waschechten Abenteuer-Comic handelt.

10/10
Lamond
Rezension zu Ultimate Fantastic Four: Doom TPB 2 von Lamond.
Rezension zu Ultimate Fantastic Four: N-Zone TPB 3 von Lamond.