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Sonntag, Oktober 15, 2006

Y - The last man: Paper Dolls TPB 7

GASTREVIEW VON HOMER. SEHR VIELEN DANK!

Written by Brian K. Vaughan, pencils by Pia Guerra (Vertigo). Deutsch: "Y - The last man", Band 3, 14.12.2006 (PaniniComics).



























Brian K. Vaughan ist immer dann gut, wenn er mit eigenen Figuren arbeiten und eigene Welten erschaffen darf. So gesehen an “Ex Machina“, den “Runaways“ und zuletzt der von Kritikern gefeierten Grasphic Novel “Pride of Baghdad“. Gegenteiliges beweist er z. Bsp. mit den Ultimate X-Men. Sein Run dort war nicht wirklich schlecht, aber bei weitem nicht so spritzig wie oben genannte creators own Projekte. Die Serie, um die es hier geht und die ihm im Comicgeschäft zum Durchbruch verholfen hat, ist “Y – The Last Man“. Eine Serie, die es mittlerweile auf 49 Ausgaben und 7 Tradepaperbacks gebracht hat. 4 Jahre begleiten wir nun Yorick und seine Begleiterinnen auf der Suche nach dem Grund der Plage und dem Mittel zur Rettung der Menschheit. Die Serie zeichnete sich über diese Zeit durch witzige, pointierte Dialoge, sowie eine intelligente, durchdachte Herangeheinsweise, seitens des Autors an seine dystopische Welt aus. Figuren und Handlung wurden konsequent weitergeführt, bis schließlich im fünften Trade “Ring of truth“ der Grund für Yoricks Überleben aufgeklärt wurde. Seitdem, so ist die Kritik vieler Leser, plätschert die Serie ohne erkennbares Ziel vor sich hin, was nun in “Paper Dolls“ leider besonders deutlich wird.

Y und Co machen in der ersten Hälfte des Bandes, auf dem Weg nach Japan, gezwungenermaßen halt in Australien und müssen daher die Verfolgung Ampersands kurzzeitig unterbrechen. In Australien angekommen macht “the last man“ sich sofort auf die Suche nach seiner Freundin Beth, hat dafür aber nur 24 h Zeit und trifft zu allem Überfluss zuerst auf eine mit Photoapparat ausgestatte Boulevardjournalistin, die nur darauf brennt die pulitzerpreisverdächtige Story, um den einzig Überlebenden der männermordenden Plage, in die ganze Welt zu tragen. Die zweite Hälfte des Bandes, besteht aus drei one-shots, die sich zuerst mit Hero beschäftigen, die auf eine alte Weggefährtin Yoricks trifft, sowie mit 355s und Ampersands Vergangenheit.

Die Geschichte um besagte Journalistin ist flott geschrieben, erfüllt im Gesamtkontext der Serie aber kaum eine Funktion. Um so ärgerlicher ist dann noch die Auflösung um Beths Aufenthalt in Australien. Vaughan streut ein paar gute Witze ein und liefert Aufklärung über Yoricks Verhalten gegenüber Dr. Mann und 355 aus “Girl on Girl“. Die Hefte verfliegen beim Lesen nur so, ohne zu langweilen, aber leider auch ohne groß Spannung aufzubauen. Einen netten Cliffanger gibt es obendrauf noch. Am Ende fragt man sich dann, ob das nun wirklich nötig gewesen ist, gerade da “Girl on Girl“ schon ein Art Füllstory war. Man wird einfach das Gefühl nicht los, Vaughan hätte das Ende der Serie mit Ausgabe 60 angekündigt, ohne vorher zu wissen, was er denn alles bis zum Finale noch erzählen will.Kapitel 4, welches sich um Hero dreht, steht der Hauptstory in Sachen Qualität in nichts nach und auch Kapitel 5 und 6 sind nicht wirklich schlecht erzählt oder langweilig, wären aber viel besser dafür geeignet, sie nebenbei in die Erzählung mit einfließen zu lassen und nicht ganze Hefte damit zu füllen. Die Orientierungslosigkeit Vaughans wird hier besonders deutlich.

Bei den Zeichnungen gilt das selbe, wie schon in den ersten 6 Bänden. Sie sind unspektakulär, lassen aber Story, Charaktere und besonders die Dialoge mit ausgezeichneter Figurenmimik, perfekt wirken. Vorteilhaft dabei ist, dass sich Guerras und Sudzukas Stile im Laufe der Zeit mehr und mehr angenähert haben und somit kein Bruch bei dem ständigen Wechsel der beiden Künstler entsteht.

Abschließend muss man feststellen, dass es den viel hergeredeten Qualitätsverlust in diesem Band wirklich gegeben hat, dies allerdings auf immer noch erfreulich hohem Niveau. Besonders die Dialoge wissen stets zu überzeugen und lassen die Wartezeit auf den nächsten Trade nun wahrlich nicht kürzer erscheinen.

7/10
Homer
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