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Sonntag, September 03, 2006

Decimation: Son of M TPB

DECIMATION REVIEWS

Written by David Hine, pencils by Ron Allen Martinez (Marvel). Deutsch: "Marvel Exklusiv 64: Son of M" erscheint am 19. Oktober 2006 bei PaniniComics Deutschland.
























Es gibt nicht viel, was ich an den Decimation-Minis zu bemängeln habe. Sie sind alle so schön verschieden voneinander und qualitativ wirklich hochwertig. Und sie werden nicht so bombastisch vermarktet, wie es bei Events normalerweise gehandhabt wird, sei es Infinite Crisis, HoM, oder Civil War. Man kann sich von ihnen relativ unbelastet einfangen lassen und kommt dann sehr schnell an Punkte, wo man verblüfft den Handlungsverlauf beklatschen möchte. Das gilt auch, vielleicht besonders für SON OF M. Und deshalb kann ich hier ruhig mal mit dem Negativpunkt anfangen: die Serie verliert gen Ende ganz klar an Brillanz. Ich habe schon das Gegenteil gehört, verstehe das aber nicht. Denn der Anfang der Serie ist enorm. Shocking, bizarre, amazing.

Mal kurz über den Plot: Pietro „Quicksilver“ Maximoff läuft völlig abgehalftert durch die Straßen New Yorks, hat dabei ein tolles Treffen mit Spider-Man, der hier zum einzigen Male seine Gefühle nach HoM rauslässt (in der Tat gibt es hier das, was alle Spidey-Fans in dessen eigenen Serien so schmerzhaft vermisst haben, nämlich Aufarbeitung), und wird schließlich von den Inhumans aufgegriffen und zum Mond gebracht, wo er natürlich auch auf Ex-Frau und Tochter trifft. Verzeiht den Spoiler, aber es ist zu genial: er vergreift sich dort verbotenerweise und rücksichtslos kriminell an den Terigen-Nebeln, um seine Mutantenfähigkeiten zurückzubekommen! Und was dann passiert ist so abgefahren, absurd und verblüffend, dass man nur noch dasitzt und denkt: Wow! Die Ereignisse nach Einnahme des Terigen-Nebels habe ich hintereinander dreimal gelesen. Nicht, um es zu verstehen, sondern weil ich es so aufregend fand. Die Idee ist phantastisch, man muss sie einfach gelesen haben. (Auch wenn man zugeben muss, dass Stanislaw Lem eine ähnliche Geschichte schon seinem Piloten Pirx in den „Sterntagebüchern“ wiederfahren ließ!) Und wenn es vorbei ist, ist man auch nicht mehr böse, weil die letzten zwei Bände so abfallen. Das war irgendwie nicht zu vermeiden. Ich konnte der Story, die dann noch folgt, einfach nicht mehr so großen Reiz abgewinnen, wie den Ereignissen vorher. Dabei ist dieses Ende schon konsequente Weiterführung, nur war es vorher so herrlich surreal und dann eben nicht mehr. Aber - für Deutschleser immer gut zu wissen - wir treffen die komplette Crew um Callisto aus Excalibur Vol. 2 wieder. Decimation kümmert sich ganz gut um eine Bestandsaufnahme des X-Universums nach HoM.

Quicksilver hat in Deutschland immer Pech gehabt. Wo er auftaucht, wird gerade keine Veröffentlichung geplant. Umso schöner, dass Panini bei Decimation so komplett zuschlägt. Vielen Dank dafür. Die Story von David Hine steht seinen 198 nicht nach, im Gegenteil. Die Zeichnungen von Roy Allen Martinez sind bemerkenswert. Obwohl sie unheimlich detailliert sind, wirken sie gleichzeitig flüchtig und erst hatte ich das bemängeln wollen, aber es passt so wunderbar zur Geschichte, dass ich es doch für Absicht halte. Fraglich, ob, wann und wie es weitergeht, aber mir ist das egal. Ich brauche auch keine Fortsetzung zu Donnie Darko und der Vergleich ist auch Absicht. Toller Film!

9/10
Christian a.k.a. Exphilosoph
Review zu Decimation - The day after TPB von Lamond.
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