Wir sind Philos, Lamond und Seppstock. Hier findet ihr farbenfrohe Bilder, kleine Sprechblasen und unsere Meinung dazu.

Sonntag, Oktober 01, 2006

Ultimate X-Men / Fantastic Four TPB

Written by Mike Carey, pencils by Pasqual Ferry (Marvel). Deutsch: Keine Angaben.

Nach „UFF Think Tank“ schreibt Mike Carey mit diesem Mini Crossover wieder eine Übergangsstory. Diesmal musste er die Monate zwischen Brian K. Vaughans Abgang und Robert Kirkmans Antritt bei den Ultimativen X-Men überbrücken. Es ist eine ziemlich undankbare Aufgabe, denn wenn man nicht gerade Dan Slott heisst, wird man in zwei Ausgaben wenig Substantielles erzählen können. Hinzu kommt, dass er sich bei seinem ersten „Noteinsatz“ (Ultimate Fantastic Four #19-20) nicht sonderlich viele Freunde bei den Fans gemacht hat. Ich hatte also sehr tiefe Erwartungen an diese Story.

Eine alte Bekannte der UFF – dieselbe Psychopatin aus dem Think Tank Storyarc - bricht bei den X-Men ein, schaltet dabei einen Haufen Mutanten aus und stiehlt Cerebro. Natürlich nehmen die gedemütigten X-Men die Fährte auf und alle Hinweise deuten auf das Baxter Building bzw. auf die Fantastischen Vier als Hauptverdächtige. Es kommt, wie es kommen muss, aufgrund eines Missverständnisses geraten sich die beiden Gruppen in die Haare, bis sie schliesslich merken, dass man sie eine dritte Partei sie gegeneinander ausspielen will. Daraufhin verbünden sie sich und schlagen den Übeltäter gemeinsam in die Flucht.

Es handelt sich hier um eine einfach gestrickte Geschichte, wogegen prinzipiell nicht einzuwenden wäre. Autoren wie Sean McKeever, Brian K. Vaughan, Zeb Wells oder Mark Waid beweisen immer wieder aufs Neue, dass einfache Handlungsstränge durch Spannung, Humor oder originelle Charakterisierungen oftmals befriedigender sind, als hochkomplexe, überlange Epen.

Mike Carey hat jedoch bei seinen bisherigen Marvelprojekten (sein aktueller X-Men Run ausgeschlossen), eine neue Form des Erzählens kultiviert, die frei von Inhalt, Emotionen und Unterhaltung ist. Seine bisherige Geschichten sind sozusagen das Reality-TV der Superheldencomics, bei welchen man sich damit zufrieden geben muss, den Helden beim atmen zuzuschauen. Die Leser werden vom Autor zu Voyeuren degradiert. Der Anspruch auf Unterhaltung wird uns abgesprochen.

Im Gegensatz dazu überzeugt der Zeichner, Pasqual Ferry, durch dessen originellen Stil, der zwar nicht immer konstant aber überaus dynamisch und klar ist. Aber wie schon Jae Lee möchte man als Leser einen solchen Zeichner lieber an einer weniger belanglosen Geschichte sehen. Sein Talent wird an solch oberflächlichen Projekten vergeudet.

Insgesamt wieder einmal eine im höchsten Mass enttäuschende Lektüre, die man so schnell wie nur möglich wieder vergessen sollte. Ich kann nur hoffen, dass Mike Carey sich - wenn er nach Mark Millar die UFF als regulärer Autor übernimmt -stark verbessert.

3/10
Lamond
Rezension zu Ultimate Fantastic Four: The Fantastic TPB 1 von Philos.
Rezension zu Ultimate Fantastic Four: Doom TPB 2 von Lamond.
Rezension zu Ultimate Fantastic Four: N-Zone TPB 3 von Lamond.
Rezension zu Ultimate X-Men: Hard Lessons TPB 12 von Lamond.
Rezension zu Ultimate X-Men: Magnetic North TPB 13 von Erik Magnus Lensherr.