Wir sind Philos, Lamond und Seppstock. Hier findet ihr farbenfrohe Bilder, kleine Sprechblasen und unsere Meinung dazu.

Mittwoch, September 07, 2005

Kaines Top 5 - August 2005

Ohne bestimmte Reihenfolge, aber mit Spoilern.

Captain America # 8 Marvel $2.99 written by Ed Brubaker, pencils by Steve Epting, finished by Steve Epting & Mike Perkins 10.08.05

„The Winter Soldier Part 1“ Nachdem Brubakers erste Storyline, trotz allem was passiert ist eher die Grundlagen, für kommende Konfrontationen geschaffen hat, arbeitet Brubaker jetzt gezielt auf die ersten Auseinandersetzungen hin. Nick Fury präsentiert Captain America am Tag nach dem Bombenanschlag auf Philadelphia die Erkenntnisse über den Winter Soldier, die Rogers trotz einer Begegnung am Vorabend nicht wahrhaben will. Zusätzlich liefern zwei kurze Rückblenden zum zweiten Weltkrieg weitere Hinweise zum Winter Soldier. Brubaker zeigt deutlich Captain Americas Probleme die offensichtliche Lösung zu akzeptieren. Obwohl das Heft nicht viel mehr enthält, als eine Aufarbeitung der letzten Storyline kommt keine Langeweile auf, sondern erzeugt Spannung auf die nächsten Hefte. Das mag auch an den neuen Hinweisen zum Winter Soldier liegen. Eptings Zeichnungen gefallen wieder sehr gut und fangen die düstere Atmosphäre gekonnt ein. Die Hilfe, die er von Mike Perkins bekommen hat fällt kaum auf. Es ist lediglich schade, das die Rückblenden nicht wieder von Lark gezeichnet sind.

New Avengers # 8 Marvel $2.50 written by Brian Michael Bendis, penicls by Steve McNiven & Sal Buscema, inks by Mark Morales 03.08.05

„The Sentry, Part 2“ Bendis setzt die beiden Handlungsstränge aus dem letzten Heft fort. Dabei folgt der Kampf gegen Wrecker dem üblichen Schema. Riesenprobleme im letzten Heft, jetzt nachdem man sich kurz gesammelt hat ist er leicht zu besiegen. Der Grund dafür liegt in einer neuen Kraft Spider-Womans, die nicht nur Wrecker, sondern auch Spider-Man, Wolverine und Cage zu schaffen macht und außerdem Bendis die Chance gibt, den Kampf hauptsächlich durch Dialoge zu entscheiden. Seine Stärke bei Dialogen spielt Bendis auch bei einer Diskussion zwischen Iron Man und Wolverine über den Sinn von Logans Teamzugehörigkeit aus. Das Hauptaugenmerk liegt aber natürlich wieder bei den Entwicklungen um Sentry. Hier steuert Buscema drei schöne Seiten zur „Comicfigur“ Sentry bei. Nachdem Sentry sich gezwungen fühlt seine Kräfte einzusetzen kommt es zu dem zu erwartenden, aber gelungenem, Cliffhanger. Obwohl McNiven wieder eine überwiegend starke Arbeit abliefert, sind es diesmal Buscemas Seiten, die am Besten gefallen. Vor allem, da McNiven auf der letzten Doppelseite mit einigen Posen völlig danebengreift.

Gotham Central # 34 DC $2.50 written by Ed Brubaker & Greg Rucka, penicls by Kano, inks by Stefano Gaudiano 03.08.05

„Dead Robin, Part Two“ Wirkliche Fortschritte in der Ermittlung um den toten Robin gibt es nicht. Vielmehr konzentrieren sich Rucka und Brubaker diesmal auf die Probleme, die diese Ermittlung mit sich bringt. Da sind die Eltern des Toten, die lieber mit der Presse, als mit der Polizei sprechen. Da sind die Teen Titans, die gesammelt freiwillig zum Verhör erscheinen und aussagen, das es Robin gut geht, aber natürlich eine Überprüfung der Aussage nicht zulassen und statt dessen anbieten den Fall zu übernehmen. Da ist ein Leck, das Polizeiphotos an die Presse weitergibt. Da ist Robin selber, der sich Stacy zeigt, aber nicht bereit ist sich verhören zu lassen. Und letztendlich ist da der Cliffhanger, der alles in ein neues Licht rückt. Es ist sehr schön zu sehen wie die Superhelden, trotz ihres geballten Auftretens in diesem Heft, nicht über Nebenrollen hinauskommen und in die normale Polizeiarbeit eingefügt werden. Auch Kanos Zeichnungen sind wieder überzeugend und passend.


Spider-Girl # 89 Marvel $2.99 Script, Plot & Pencils by Tom DeFalco & Ron Frenz, Art finishes by Sal Buscema, Artists Emeritus Pat Olliffe & Al Williamson 03.08.05

„The Girl who fell to Earth“ Die Zeichnungen haben den typischen Spider-Girl Stil, der sich in mittlerweile fast 90 Ausgaben glücklicherweise kaum verändert hat. Die Story besticht überzeugt wieder mit etwas, was früher Marvels Stärke war und heutzutage kaum noch zu finden ist. Lang laufende Nebenplots. In diesem Heft konzentrieren sich DeFalco und Frenz auf den Abschluß der Story um Howard Kavanagh und Sandra Healy und verzichten dabei erfreulicherweise nicht nur auf Superschurken, sondern auch auf May Parker im Kostüm. Das Thema ist Gewalt in der Beziehung und zeigt nicht nur das Problem an sich, sondern auch die Probleme, die May und Moose bei der Lösung haben. Insbesondere Moose, der versucht Gewalt mit Gewalt zu beantworten ist gelungen dargestellt und zeigt eine immer interessantere Charakterentwicklung, die zu Beginn der Serie nicht absehbar war. Dieser gekonnte Umgang mit den Support Charakteren ist auch eine weitere Stärke von Spider-Girl.

Young Avengers # 6 Marvel $2.99 written by Allan Heinberg, pencils by Jim Cheung, inks by John Dell, Dave Meikis & Jay Listen 31.08.05

„Sidekicks Part Six“ Mit einiger Verspätung und drei Inkern liegt endlich der Abschluß von Sidekicks vor. Die erste Hälfte des Heftes widmet sich der Problematik des Eingriffs in den Zeitstrom. Die Lösung ist zwar nicht die originellste, aber es sind sowieso eher Heinbergs Dialoge, als die Story, die Young Avengers so interessant machen. Zumal die Story einige typische Zeitreise-Logik-Löcher hat. Aber Heinberg versucht zum Glück weder sie zu vertuschen, noch sie umständlich und sinnlos zu erklären, sondern läßt sie einfach, auch für die Charaktere sichtbar, stehen. Am deutlichsten sind hier Hulkling und Jessica Jones: „So, how come, we remember it?“ „See, this is why I hate Time Travel.“ Die zweite Hälfte des Heftes widmet sich dem Problem, was nun. Für Captain America und Iron Man eine klare Sache: Kostüme und Waffen einsammeln, eine Drohung die Eltern zu informieren und Feierabend. Aber welche Jugendliche macht es Erwachsenen schon so leicht? Hier gelingt es Heinberg das junge Team noch überzeugender darzustellen. Seien es Gründe trotzdem weiterzumachen oder für einen Namenswechsel. Nicht zu vergessen sind natürlich auch Cheungs Zeichnungen, die perfekt passen, lediglich einige Gesichter im Hintergrund sind sehr einfach geraten. Alles in allem ein gelungener Abschluß für den Einstand eines neuen Teams, der Lust auf mehr macht.

Kaine

Kaines Top 5 Juli 2005 unter
http://supercomics.blogspot.com/2005/08/kaines-top-5-juli-2005.html.

Sonntag, September 04, 2005

New Avengers: Breakout TPB 1

LL's US-TPB-PREVIEW: September 2005

Written by Brian M. Bendis, pencils by David Finch (Marvel). Deutsch: Spider-Man und die neuen Rächer (PaniniComics Deutschland)

Der Rauch hat sich verzogen. Die Avengers sind auseinander gebrochen. Das größte Heldenteam der Marvel-Welt, die ruhmreichen Rächer, ist Geschichte.

Mit seiner Dissasembled Story hat Bendis die Fans polarisiert und zahllose Diskussionen herauf beschworen. Doch egal, wie gut oder schlecht der einzelne Leser Dissasembled bewertet, das eigentliche Ziel von Bendis wurde natürlich erreicht: Es wurde Platz für ein neues Heldenteam geschaffen, das sich praktischerweise New Avengers nennt und die ganzen Diskussionen haben auch den Blick der letzten aller Schnarchnasen auf diese neue Serie gelenkt . Aber, hat sich der Aufwand gelohnt? Hat sich wirklich etwas geändert außer dem "New" im Titel und der Besetzung. An die ersten Hefte der neuen Serie wurden naturgemäß hohe Erwartungen gestellt und diese durfte Bendis keinesfalls bei so vielen Lesern enttäuschen, wie beim Ende der alten Avengers.

Der erste Storyarc der New Avengers beginnt auf Ryker's Island und der Zufall bringt dort einige Marvel Helden zusammen, als gerade ein großer Ausbruchsversuch der zahlreichen dort inhaftierten Superschurken stattfindet: Captain America, Spider-Man, Power Man, Spider Woman (Jessica Drew), Matt Murdock. Gefangen im Getümmel müssen diese Helden sich als ein Team bewähren und dabei und im Folgenden die Frage beantworten: Wer von Ihnen kann ein Avenger sein?Bendis aktiviert mehrere Dutzend Marvel Schurken aller Kategorien und stellt diesen einige der (bei Bendis) beliebtesten Marvel Helden entgegen. Die Story in den ersten drei Heften dreht sich hauptsächlich um die Gefängnisrevolte und erst in den folgenden drei Heften bildet sich langsam das Team heraus, das uns in den nächsten Jahren begleiten wird. Zusammengehalten wird dieser erste Arc durch den eigentlichen Grund der Gefängnisrevolte, nämlich die Befreiung eines bestimmten Insassen und das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt. Dabei impliziert Bendis eine gewaltige Intrige, deren Ausmaße man noch nicht absehen kann und die sicherlich noch länger als Handlungsbasis für die New Avengers dienen wird. Und auch im Team selbst kann man offensichtlich nicht jedem trauen. Aus diesem Hintergrund gewinnt die Gesamtstory ihre Spannung, und überwindet zumindest teilweise den erzählerischen Bruch zwischen Kapitel 3 und 4.

Die Charaktere werden mit Respekt und gutem Backgroundwissen glaubhaft geschrieben. So klopft Spidey seine meist gelungenen Sprüche und beweist seine mangelnde Teamfähigkeit, Cap America bleibt der geborene Führer für das Team und Daredevil/Matt Murdock kann zurzeit ohnehin niemand besser schreiben als Bendis. Der Grundton des Comics ist sehr viel düsterer und brutaler als bei den alten Avengers. Da werden Knochen gebrochen, Blut gespuckt und übelste Verletzungen zugefügt. Bendis schielt hier sehr deutlich in Richtung der Ultimates, aber eben mit einem anderen Team und Cap America ist hier zwar schon ein wenig härter aber zum Glück nicht mit dem gleichen eher zynischen Charakter ausgestattet wie bei den Ultimates.

Zum Artwork von Finch muss man wenig sagen, es ist wie gewohnt gelungen mit einigen atemberaubenden Splashpages. Finchs permanentes Problem, unterscheidbare Männergesichter zu zeichnen ist allerdings immer noch nicht gelöst und er überbrückt es mehr schlecht als recht durch Haut- und Haarfarben, Frisuren und Bärte. Dafür schafft er es schon auf den ersten beiden Seiten einem Schurken, den viele Fans immer noch als C-Kategorie abtun, durch einen minimalen Dialog und eine fantastische Splashpage ein Charakter-Upgrade zu verpassen, dass sogar den Einbruch ins bestgesicherte Gefängnis von Amerika glaubhaft macht Die Colorierung passt sehr gut zum Stil von Finch und der Atmosphäre der Hefte, sie ist aber insbesondere beim Gefängnisausbruch stellenweise zu dunkel geraten.

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten und so gibt es doch ein paar Stellen, die nicht so ganz gefallen wollen. Spider-Woman überwindet Wolverine? Lachhaft. Spider-Woman verkleinert ihre Brüste und lässt ihre Haare wachsen, wenn sie nackt ist? Lächerlich. Es gibt ein Shield-File über Peter Parker! Sind wir hier bei den Ultimates? Und dann gibt es noch den schon erwähnten Bruch zwischen Kapitel 3 und 4 der etwas unglaubwürdig dazu führt, dass die Avengers dem Hauptflüchtling nachjagen, anstatt sich um die über 40 anderen entkommenen Superschurken zu kümmern. Das und einige andere ärgerliche Kleinigkeiten können den Gesamteindruck aber nur minimal trüben und so bekommt das Heft von mir eine sehr gute Wertung. Es bleibt zu hoffen, dass Bendis das Potential seiner Figuren und der Story weiter ausschöpft. Die Intrigen, die er im Marvel-Universum kreiert versprechen faustdicke Überraschungen und bei gleich bleibendem Niveau, kann man verwinden, dass die alten ruhmreichen Rächer so ruhmlos aufgelöst wurden.

8,5/10
Robert Löhr a.k.a. LL
Review zu Avengers Disassembled von Lamond unter

The Sentry TPB

Written by Paul Jenkins, pencils by Jae Lee (Marvel). Deutsch: „Sentry“ (PaniniComics Deutschland).

„…solltest sie unbedingt mal lesen“, hörte ich den höchsten 12-jährigen Jungen neben mir sagen. „Wie meinen?“, gab ich genervt zurück. „Ich sagte SENTRY. Diesen Comic solltest du unbedingt lesen“, wiederholte er. „Schon gut, wie du meinst.“, quittierte ich seinen Rat etwas brüsk. Ein Jahr sollte von diesem Zeitpunkt an vergehen, bis ich wieder diesem Namen begegnete: „SENTRY“. Ein Forum-User (ein königlicher in der Tat) legte mir diesmal diese Mini-Serie nahe. Meine Neugier war geweckt, ich bestellte den Band, trotz meiner Vorurteile gegenüber Paul Jenkins, der mir bei seiner Serie „Spectacular Spider-Man“ nicht wirklich ans Herz gewachsen war.

Bob Reynolds ist ein richtiger Mann. Nein, nicht einer dieser Waschlappen, die ihre Zeit damit vergeuden, Online-Comic-Reviews zu schreiben. Bob Reynolds achtet nicht auf sein Gewicht, er schert sich einen Dreck um die Situation im nahen Osten und trinkt auch mal einen über den Durst. Doch es sind meistens gewöhnliche Menschen, denen Ungewöhnliches widerfährt.
Als er eines Tages mitten in der Nacht von einem seltsamen Geräusch geweckt wird, überfällt sie ihn wieder, diese Angst, diese unendliche Leere. Dieses Gefühl ist ihm nicht unbekannt. Er fürchtet sich nicht vor der bevorstehenden Bedrohung, sondern vor der Gewissheit, dass er die letzte Hoffnung der gesamten Menschheit ist und nicht weiss, was er tun soll. Erinnerungsfetzen erscheinen vor seinem geistigen Auge, doch nicht lange genug als dass er einen Sinn dahinter erkennen könnte. Ein Mann in einem goldenen Kostüm…eine blaues Cape…ein Held, nein nicht nur ein weiterer Held, DER Held. Was soll das alles? Doch tief in seinem Inneren hat er es schon immer geahnt: Er ist der grösste Held, den die Menschheit je gesehen hat (Denken wir das nicht alle manchmal?), er ist „the golden guardian of good“, er ist „SENTRY“. Doch wieso kann sich niemand daran erinnern? Seine Heldentaten haben die Menschheit mehr als einmal vor dem endgültigen Ende gerettet, es kann doch nicht sein, dass keiner mehr davon weiss. Als ihn am selben Abend seine in Tränen aufgelöste Ehefrau verlässt, beginnt er jedoch zu zweifeln. Spielt ihm sein Verstand einen Streich, ist das womöglich die grösste Midlifecrisis der Welt? Ist er vielleicht völlig verrückt? Nun ist sie weg, seine geliebte Lindy, und er hat nichts mehr zu verlieren. Er macht sich auf die Suche nach seinen alten Gefährten, seinen ehemaligen Freunden. Sie werden schon wissen, was los ist.

Es handelt sich bei diesen sogenannten Freunden um Leute wie Reed Richards, Doctor Strange und Captain America. Doch als er vor Reed steht und ihn zur Rede stellte, wird er nicht erkannt. Reed merkt jedoch, dass etwas nicht in Ordnung ist. Es ist als würde ihn eine mentale Blockade verbieten, sich an diese Person zu erinnern. „Streng dich an Reed, erinnere dich“, fordert ihn Bob auf. Was er als Antwort bekommt, ist jedoch nicht das, was man normalerweise von einem Unwissenden zu hören bekommt: „Ich kann nicht…ich…ich darf nicht“. Als Reed an diesem Abend nachhause kommt findet er eine alte Videokassette auf dem Tisch. Er schiebt sie in den Video-Recorder und drückt auf "Play". Was er jedoch zu sehen bekommt, wird nicht nur ihn erschüttern: „Reed, wenn du diese Aufnahme siehst, ist alles verloren und ihr seit alle so gut wie tot, es gibt keine Hoffnung mehr für die Menschheit.“ Wer spricht diese beängstigenden Worte auf dem Videoband? Kein geringerer als er selbst, Reed Richards.

Ich kann mir vorstellen, dass ihr nach der Lektüre des letzten Abschnitts etwas verwirrt seid. Doch auf dieser Ebene funktioniert dieser Comic, der Leser liegt immer ein Schritt zurück und wird immer wieder von schockierenden Erkenntnissen überrascht. Es ist eine beinahe unerträgliche Spannung, die es einem nicht erlaubt den Comic auch nur eine Sekunde niederzulegen. „Sentry“ ist nicht einfach Marvels Vorstellung von Superman, obwohl die Parallelen offensichtlich sind. Nicht der Held, sondern die Geschichte steht im Vordergrund. Der Comic beinhaltet einige Elemente, die man aus anderen Comics und sogar TV-Serien kennt. Teilweise fühlt man sich von der Stimmung her an „Lost Highway“ erinnert, manchmal erinnert Jenkins Spiel mit den Erinnerungen und Déja-vus an Warren Ellis’ „Planetary“. Als Leser ist man gefesselt, man beisst sich die Finger Wund, man zittert und bangt, man lacht. Sentry ist nicht einfach ein weiterer Comic, Sentry ist ein wahres Meisterstück, ein Medienspiel erster Güte.

Jenkins Erzählweise hat ihn in meinen Augen mehr als nur rehabilitiert. Mit welcher Eleganz er das Spiel mit der Zeit und den Rückblenden inszeniert, wie zerbrechlich er den unbesiegbaren Helden charakterisiert kann ich nur als einen Geniestreich bezeichnen. Ihm zur Seite stand Jae Lee, dessen Zeichnungen sehr aussergewöhnlich und für einige wohl auch gewöhnungsbedürftig sein dürften. Die Bilder wirken düster und bedrückend. Doch sein Stil passt perfekt zu dieser Geschichte, denn als Leser kann man die Angst förmlich spüren und die klaustrophobische Endzeitstimmung droht einen vor Spannung manchmal zu zerreissen. Ihr merkt wahrscheinlich, dass es mir schwer fällt aus dem Schwärmen herauszukommen. Entsprechend fällt mein Fazit aus:
Epochales Comic-Erlebnis, dass alle Erwartungen übertrifft und in keiner seriösen Comic-Sammlung fehlen darf. Damit hätte ich eigentlich meine Besprechung abgeschlossen, aber da war noch was, dass ich euch bezüglich Sentrys unmittelbarer Zukunft im Marvel Universum mitteilen wollte. Moment ich hab’s gleich…ich…ich kann mich nicht erinnern…ich DARF nicht.

10/10