Wir sind Philos, Lamond und Seppstock. Hier findet ihr farbenfrohe Bilder, kleine Sprechblasen und unsere Meinung dazu.

Mittwoch, Mai 31, 2006

Kaines Top 5: März 2006

ohne bestimmte Reihenfolge aber, mit Spoilern!

· Ultimates 2 # 10 Marvel $2.99 written by Mark Millar, pencils by Bryan Hitch, inks by Paul Neary with Bryan Hitch 01.03.06

„The Axis of Evil“ Millar nimmt diesmal die Action etwas zurück und liefert eine etwas ruhigere Ausgabe ab. Es geht vor allem um die Aufräumarbeiten und das Sammeln der Kräfte nach den letzten Ereignissen. Dabei stellt Millar sowohl die Helden, als auch die Schurken überzeugend dar. Bei aller Ruhe gelingt ihm doch ein schöner Cliffhanger, der für das nächste Heft wieder mehr Actionkost verspricht. Hitchs Detailverliebtheit ist wieder eine wahre Pracht und entschuldigt für die trotz aller Vorkehrungen schon wieder übliche Verspätung.


· Exterminators # 3 DC Vertigo $2.99 written by Simon Oliver, Art by Tony Moore 08.03.06

„Bug Brothers, Chapter Three“ Nach den Ereignissen des letzten Heftes bekommt Henry mit Stretch einen neuen Partner. Zudem begeht er in seiner Hilfsbereitschaft einen Fehler, der vermutlich noch schlimme Folgen haben wird. Simon Oliver verbindet wieder gekonnt das Vorantreiben der Story und die Einführung neuer Elemente. Diesmal ist das vor allem der neue Partner Stretch. Der Schwarze mit Cowboyhut und buddhistischen Sprüchen könnte keinen größeren Unterschied zu seinem Vorgänger AJ darstellen. Trotzdem oder gerade darum fügt er sich ohne Probleme in die Geschichte ein und bereichert Henrys Arbeitsumfeld. Auch Stretch scheint mit einer ganz eigenen Auslegung des Geschehens um ihn herum zu leben. Zudem baut Oliver in kleinen Schritten Henrys Freundin und einen mysteriösen Käfer weiter auf. Tony Moores Zeichnungen passen wieder perfekt zur Story.

· Fear Agent # 3 Image $2.99 written by Rick Remender, pencils by Tony Moore, inks by Mike Manley 01.03.06

Heath Huston gelingt die Flucht von der Raumstation, nur um auf einen von bösartigen Robotern bewohnten Planeten zu stranden. Remender bedient sich wieder der klassischen Science-Fiction Motive und läßt dabei Huston keine Verschnaufpause, sondern jagt ihn von einem Abenteuer in das nächste. Darum folgt der Notlandung auch keine lange Überlegung oder Verhandlung, sondern seitenweise Action mit einer riesigen Roboter-Armee. In diesem Fall ist das in Ordnung, da die Actionszenen nicht fehlende Handlung überspielen sollen, sondern genau zur Story passen. Zudem wartet Remender mit einem überraschenden Cliffhanger auf, der zeigt das die Roboter nicht die einzigen Bewohner des Planeten sind. Auch hier paßt Tony Moores Stil sehr gut und offensichtlich hat er seinen Spaß mit den zahllosen Robotern.

· Daredevil # 83 Marvel $2.99 written by Ed Brubaker, Art by Michael Lark with Stefano Gaudiano 22.03.06

„The Devil In Cell-Block D, Part Two“ Murdock hatte es zuletzt schwer und Brubaker macht es noch schwerer. Matt macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen für die Ereignisse des letzten Heftes und Urich gerät wegen seiner Einstellung gegenüber Daredevil auf einen Konfrontationskurs mit J.J. Jameson. Brubaker fühlt sich sichtlich wohl mit der Situation in die Bendis Daredevil gebracht hat und legt auch mehr Wert auf Crime Elemente, den auf Superheldenaction. So fesselt er den Leser mit Dialogen und gelungenen Charakterisierungen und läßt kaum Platz für Action, die wenn dann nur vorkommt um die Story weiterzubringen. Lark und Gaudiano sind mit ihrem Stil die passende Ergänzung für Brubakers Story und fangen die überwiegend düstere Atmosphäre gekonnt ein, überzeugen aber auch bei den kurzen Actionszenen.

· Captain America 65th Anniversary Special Marvel $3.99 written by Ed Brubaker, Art by Javier Pulido, Marcos Martin, Mike Perkins & Frank D‘Armata 29.03.06


„Secrets Of Iron & Fire“ Eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg. Die Story selbst ist recht einfach und schon vielfach erzählt worden. Der Red Skull sucht nach einer neuen Superwaffe. Captain America, Bucky, Nick Fury und seine Howling Commandos dringen hinter die feindlichen Linien vor und stoppen ihn im letzten Moment. Überzeugender wird sie dadurch, dass Brubaker Captain America und vor allem Bucky, wie schon in früheren Rückblicken, wesentlich deutlicher als Soldaten agieren läßt. Zudem führt er mit der Widerstandskämpferin Gretchen eine Figur ein, die Bucky viel bedeutet und die Auswirkungen bis in die aktuelle Serie hat. Auch Lukin und sein neuer Partner im Geiste erhalten einen Bezug zu den Ereignissen von 1944. Pulido und Martin bringen einen neuen Stil im Vergleich zu den bisherigen Rückblicken von Lark. Aber sie harmonieren sehr schön mit der Story und bilden einen gelungen Kontrast zu Perkins Epilog, der die Verbindungen zur Gegenwart herstellt.

Kaine

Sonntag, Mai 28, 2006

Ultimate X-Men: Magnetic North TPB 13

Gastreview von Marcus Knop a.k.a. Erik Magnus Lensherr. Sehr vielen Dank!

Written by Brian K. Vaughan, pencils by Stuart Immonen (Marvel). Deutsch: "Die Ultimativen X-Men #31 -#33" (PaniniComics Deutschland).





























Brian K. Vaughan beendet mit dieser Story seinen Lauf bei den Ultimate X-Men und ich bin ziemlich angesäuert, wenn ich das mal so sagen darf. Warum? Weil der Mann mit der letzten Storyline plötzlich zeigt was er drauf hat in Punkto X-Men. Bis zu diesem TPB wussten all seine UXM Geschichten – mit Ausnahme von „The Most Dangerous Game“ - einfach nicht zu überzeugen.

Aber genug von meiner persönlichen Einschätzung des kompletten Runs. Kommen wir zum eigentlichen Thema: Ultimate X-Men Magnetic North TPB 13.

Die White Queen und ihre Schule für junge Mutanten stehen im Mittelpunkt der ersten Seiten. Emma Frost hat eine andere Art die aussergewöhnlichen jungen Menschen auf die Welt vorzubereiten. Im Gegensatz zu Xavier predigt Sie die offene Integration und so ist es nicht weiter verwunderlich das ein kleines Team, bestehend aus Havoc, Polaris und Northstar, entsandt wird, um die Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einem verheerenden Brand zu unterstützen. Allen guten Absichten zum Trotz kommt es jedoch zu einer Katastrophe als Polaris die Kontrolle über ihre Kräfte verliert und… nun ja, sagen wir mal, dass ein Unfall dieses Ausmasses in anderen Universen die Schreie nach einem Registraturgesetz für Superhelden laut werden liessen. ;-)

Die „Übeltäterin“ wird in Gewahrsam genommen und ironischerweise beginnen die eigentlichen Probleme nun erst recht. Spätestens als man sieht, von wem, wo und mit wem die grünhaarige Mutantin untergebracht wird, trifft es den Leser wie eine ungebremste Lokomotive - das alles ist kein Zufall.

Parallel zu diesen Ereignissen machen die Ultimativen einen interessanten Fang. Scarlett Witch überwältigt den flüchtigen Longshot. Allerdings wirkt das ganze zu diesem Zeitpunkt noch recht deplaziert und hat keine Bindung zur eigentlichen Geschichte, vielleicht galt es nur einen offenen Punkt aus „Most dangerous game“ abzuschließen. Vielleicht…

Im Verlaufe der Geschichte werden wir Zeuge, wie drei Parteien versuchen das Richtige zu tun. Jeder aus einer anderen Motivation heraus. Insbesondere gefällt mir wie Vaughan hier die Jugend zeigt. Havoc interessiert sich nicht für „the big picture“. Für ihn kommt lediglich die kurzfristigste und geradlinigste Lösung in Frage: jener Person zu helfen, die ihm alles bedeutet, ohne Rücksicht auf die möglichen Konsequenzen.

Die X-Men, angetrieben von ihrer eigenen Wahrnehmung von Recht und Ordnung, machen sich selbstverständlich auf, um dem zielstrebigen Mutanten das Handwerk zu legen.

Allerdings sind es nicht die „Helden“, die mich am meisten an der Story faszinierten, es ist der Bösewicht. Natürlich handelt es sich dabei um Magneto. Aber so wie hier habe ich ihn bisher noch nicht gesehen. Brian K. Vaughan schreibt einen Magneto der einfach gefährlicher ist als alles was ich bisher gesehen habe. Und das OHNE seine Kräfte einzusetzen.

Die Gespräche zwischen Polaris und Erik sind das absolute Highlight dieser Geschichte. Seine Argumente sind hervorragend gewählt und dank seiner rhetorischen Fähigkeiten gelingt es ihm beinahe, uns vom Wahnsinn, den er predigt, zu überzeugen. Ich fühlte mich daran erinnert - wie oft schon, in der Geschichte unserer Welt - gewiefte Redner es schafften, ganze Völker hinter sich zu vereinen um ihre eigenen, dunklen Ziele zu verwirklichen.

Bezüglich des Showdowns möchte ich nicht zuviel vorwegnehmen. Nur soviel: Die Art und Weise wie alles ineinander greift und „klick“ macht ist fantastisch. Selbst Kleinigkeiten am Beginn der Geschichte, wie die Festnahme Longshot´s, welche zu dem Zeitpunkt nicht wirklich einen Bezug zur Geschichte hatten, finden schliesslich ihren Platz im grossen Ganzen.

Als besonderes Schmankerl habe ich die Tatsache empfunden das BKV einen fast schon vergessenen Faden aus „New Mutants“ aufgenommen hat. Wer erinnert sich noch an die ebenso traurige wie brutale Begegnung mit einen jungen Mutanten dessen Existenz alleine eine ganze Ortschaft ausgelöscht hat? Ich habe lange gerätselt wer Logan den Auftrag gab, „das Problem“ zu lösen. Die Gewissheit erhielt ich hier.

Da hat der Autor nicht nur seine Hausaufgaben gemacht, sondern auch gleichzeitig die Arbeit seines Kollegen aufgenommen und einen Schritt weitergeführt. „Weiterführen“ ist ein gutes Stichwort. Denn Magnetic North ist nicht nur eine unabhängige Geschichte. Sie führt das Ultimative (X-)Universum auf die nächste Ebene. Eine Tatasche, die ich sehr schätze.

Ich habe mich bis jetzt nur auf den Inhalt der Story beschränkt, da mir bezüglich des Zeichners immer ein Spruch meiner Mutter im Kopf rumspuckt. „Junge, wenn Du nichts Nettes zu sagen hast, dann sag gar nichts.“ Machen wir´s kurz: Ich mag die Art und Weise wie Stuart Immonen zeichnet nicht. Sperrt den Mann ein, oder lasst ihn bei Image zeichnen. Das Label lese ich eh nicht. ;o) Brian K. Vaughan hat sich seinem Ultimate X-Men Run nicht auf die Liste meiner Lieblingsautoren geschrieben, aber er hat Magnetic North ganz klar auf meine persönliche Top 5 der besten Ultimate X-Men geschrieben. Eine unterhaltsame Story, die sich ohne Continuity-Vorwissen lesen lässt, aber letztlich doch tief in die Entwicklung der ultimativen Welt eingreift. Danke für die Aufmerksamkeit, vielleicht konnte ich ja den einen oder anderen für dieses, wirklich sehr gute Trade begeistern.

8/10
(Allerdings wäre da mit einem "besseren" Zeichner noch 0,5 – 1 Punkt mehr drin gewesen)

Marcus Knop a.k.a. Erik Magnus Lensherr

Review zu Ultimate X-Men: The Most Dangerous Game TPB 11 von Lamond.

Cable and Deadpool: Ein Überblick (TPB 1-4)

Written by Fabian Nicieza, pencils by Mark Brooks, Patrick Zircher (Marvel). Deutsch: Keine Veröffentlichung.

Sowohl Cable als auch Deadpool sind Produkte der 90er Jahre oder wie man es heute ausdrücken würde, Eindimensionale Anti-Helden. Aber bevor ich mit der eigentlichen Besprechung beginne, werfen wir doch einen genaueren Blick auf die Geschichte dieser beiden Charaktere:

Cable

Cable a.k.a. Nathan Summers, Scott Summers (Cyclops) zeitreisender Sohn aus ferner Zukunft, wurde Anfang der 90er Jahre von Rob Liefeld als neuer mächtiger Mutant eingeführt. Als Anführer der Superheldengruppen Six Pack und X-Force war er zumindest in der ersten Hälfte der 90er Jahre ein Fanliebling. Mittlerweile haben seine telepathischen und telekinetischen Fähigkeiten ihren Höhepunkt erreicht und damit gehört er zu den mächtigsten (nicht jedoch bekanntesten) Mutanten des Marvel Universums.

Deadpool

Deadpool a.k.a. Wade Wilson war ein krebskranker Regierungsagent im Endstadium seiner Krankheit. Um sein Leben zu retten sah er nur eine verzweifelte Möglichkeit: Er meldete sich als Freiwilliger zum Waffen X-Programm, wo er genetisch „aufgemotzt“ wurde. Durch das Experiment erlangte Wilson die gleiche Heilungsfähigkeit wie Wolverine. Von da an schritt die Krebserkrankung nicht mehr fort, jedoch verursachte die Verbindung von Wolverines DNA und den mutierenden Krebszellen ein mentales Ungleichgewicht, welches den Charakter stark prägt (um es gelinde auszudrücken).

If Looks Could Kill (TPB 1)

Eine in Frankreich angesiedelte Sekte versucht den Weltfrieden zu erzwingen, in dem sie mit Hilfe eines speziellen Virus allen Menschen eine blaue Hautfarbe verpassen. Damit wisst ihr auch schon, was das Problem dieses ersten Bandes ist: die Story. Um ihre Pläne in die Tat umzusetzen bedarf die „One World Church“ jedoch des oben genannten Virus. Dieses befindet sich aber in einem Hochsicherheitsgebäude des deutschen Pharmaunternehmens Sunic und muss zunächst beschafft werden. Die Sekte engagiert Deadpool, der sich sogleich an die Arbeit macht. Leider trifft er dabei auf Cable, der ebenfalls ein Interesse am Virus hat und es kommt, wie könnte es auch anders sein, zum Show-down. Die Story plätschert ab diesem Zeitpunkt orientierungslos vor sich hin und endet damit, dass sich die beiden Titelhelden selbst mit dem Virus anstecken. Um dem Tod zu entrinnen müssen sie zusammenarbeiten und zwar "enger" als ihnen genehm sein dürfte.

The Burnt Offering (TPB 2)

Nach der ersten äusserst enttäuschenden Storyline griff der Autor, Fabian Nicieza, vergebens zu einem allseits beliebten "Hilfsmittel", um die drastisch sinkenden Verkaufszahlen zu stabilisieren: Gastauftritte. Im zweiten Band treffen wir auf Nick Fury, auf die X-Men, auf Six Pack, auf Agent X und sogar auf den Silver Surfer. Die Hauptstory ist auf Cable ausgerichtet, dessen Mutantenkräften sich ins Unermessliche steigern. Nicieza liess sich bei dieser zweiten Geschichte von einem Zitat von Lord John Acton inspierieren, der vor 150 Jahren meinte: „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut“. Nathan a.k.a. Cable ist sich seiner schier unerschöpflichen Kraft bewusst und möchte sie für den Weltfrieden nutzen. Je grösser jedoch seine Macht wird, desto resoluter und skrupelloser möchte er sein ultimatives Ziel durchsetzen und das gilt es zu verhindern. Nathans Erlöser-Komplex wird von Minute zu Minute stärker und so entwickelt sich die Story zu einem spannenden Rennen gegen die Zeit.

The Human Race (TPB 3)

Beim dritten Anlauf erkannte der Autor schliesslich, dass es keiner sonderlich komplexen Geschichten bedarf um einen Charakter wie Deadpool gekonnt Szene zu setzen. So beginnt der dritte Band mit einem Mord auf Cables paradiesischen Insel Providence. Obwohl es sich beim Opfer um einen der meistgesuchten Terroristen handelt, Haji Bin Barat, wird eine Ermittlung eingeleitet. Das kommt Deadpool gerade recht, denn ein notorischer Killer wie er, langweilt sich zu Tode im modernen Garten Eden. Die Lösung des Falles ist zwar nahe liegend, nicht desto Trotz überraschend.

Der zweiten Teil der Geschichte besteht aus einer interdimensionalen Suche nach Cable, der wie vom Erdboden verschwunden scheint. Deadpool, Syrene und Canonball(s) springen von einer skurrilen Dimension in die nächste und treffen dabei immer auf suboptimale Versionen von Cable. Schliesslich finden sie den wahren Nathan und kehren zurück in ihre Dimension, wo man als Leser feststellt, dass Deadpools unermüdliche Suche einen ganz bestimmten Grund hatte.

Bossom Buddies (TPB 4)

Nach dem hervorragenden dritten Trade gelingt es Nicieza wieder auf ganzer Ebene zu entäuschen. Wieder einmal präsentiert er eine Cable-zentrierte Storyline in der Deadpool nicht einmal durch seine ansonsten richtig witzigen Einzeiler überzeugt. Die Geschichte macht wie schon bei TPB 1 nicht den geringsten Sinn und sogar die Gastauftritte von Luke Cage und Iron Fist vermögen nicht über die unterirdische Qualität hinwegzutrösten.

Die Serie als Ganzes

Während Nicieza zu Begin noch bemüht war einen eher ernsten Unterton anzuschlagen, war der dritte Band eine Deadpool-One-Man-Show. Das traf sich gut, denn, um ehrlich zu sein, verfolge ich die Serie nur aufgrund dieser einen Figur, der Rest der Charaktere und die Story selbst wird wohlwollend toleriert. Leider brach die Qualität mit dem vierten Band wieder ein und so stehe ich vor der Frage, ob es Sinn macht, eine Serie die so stark schwankt, weiterhin zu unterstützen.

Deadpool ist jedoch ein grandioser Charakter. Er ist wie ein bewaffnetes Kind mit ADS-Syndrom, das einzig auf seine persönliche Unterhaltung erpicht ist. Die Verbindung von niedrigem IQ und schlagfertigen Einzeilern machen jedes Panel zum reinsten Vergnügen. Mit jedem „Cable and Deadpool“-Band wird mein Wunsch grösser, Wade Wilson in einer eigenen Serie zu sehen. Seine metarefelxiven Monologe und die herrlichen Einführungen zu jedem Heft entlocken auch dem kritischsten Leser ein herzhaftes Lachen.

Die Zeichnungen von Patrick Zircher überzeugen ebenfalls auf ganzer Linie. Zwar ist sein Stil etwas "weich" und womöglich auch ein wenig zu heiter für eine Figur wie Cable, aber er versteht es, den Charakteren Profil zu verleihen, was wiederum den ironischen Unterton der Serie unterstreicht.

„Cable and Deadpool“ ist eine unzuverlässige Serie, die zwischen "grausam schlecht" und "ungalublich gut" schwankt. Jeder muss selbst wissen, ob er für ein paar gelungene Auftritte eines Charakters wie Deadpool bereit ist, Geld auszugeben.

6/10
Lamond