Wir sind Philos, Lamond und Seppstock. Hier findet ihr farbenfrohe Bilder, kleine Sprechblasen und unsere Meinung dazu.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Kaines Top 5: Juni 2006

Ohne bestimmte Reihenfolge, aber mit Spoilern.

· Young Avengers # 12 Marvel $2.99 written by Allan Heinberg, pencils by Jim Cheung, inks by Livesay with Jim Cheung, Dave Meikis and Mark Morales 28.06.06

„Family Matters, Part Four“ Zum vorläufigen Abschluß müssen die neuen und die jungen Rächer sich gemeinsam gegen die Kree und die Skrull stellen. Große Überraschungen gibt es, von dem Ende des Kampfes vielleicht abgesehen, keine mehr. Dafür glänzen Heinberg und Cheung gerade bei den Kampfszenen, jeder auf seine Weise, von spektakulären Splashpages über eine gelungene Panelaufteilung bis zu witzigen Dialogen am Stück. Heinberg bringt die Story zu einem stimmigen Abschluß und der einzige Negativpunkt an dem Heft ist die lange Wartezeit bis es weiter geht.

· Civil War # 2 Marvel $2.99 written by Mark Millar, pencils by Steve McNiven, inks by Dexter Vines 14.06.06

Trotz Action eine insgesamt ruhige Ausgabe, die Millar nutzt um die Fronten weiter abzustecken. Er zeigt wie die Helden auf beiden Seiten reagieren und mitunter Zweifel an ihren Entscheidungen zeigen. Zudem wie S.H.I.E.L.D. bereit ist nach Einsetzen des Registration Act, diesen mit aller Härte durchzusetzen. Zum guten Schluß wartet Millar noch mit einer Überraschung auf, die einen wirklich Staunen läßt und trotzdem von der Entwicklung Sinn macht. McNivens Zeichnungen sind überragend und vor allem die Dynamik der Actionszenen ist kaum zu toppen. Erfreulicherweise wirkt das Heft trotz des Auftretens etlicher Helden niemals überladen.

· Captain America # 19 Marvel $2.99 written by Ed Brubaker, pencils by Steve Epting, inks by Steve Epting & Mike Perkins 21.06.06

„Twenty-First Century Blitz, Part Two“ Lukin schafft es weiterhin Captain America, Union Jack und Spitfire stets einen Schritt voraus zu sein. Brubaker beschreibt überzeugend einen harten Captain America, der Alles daran setzt einen Mann zu Fall zu bringen, den er nicht direkt angreifen kann. Geschickt bringt Brubaker seine Figuren in Position für den nächsten Showdown. Epting kann wieder und gerade in dieser actionbetonten Ausgabe überzeugen.


· Fear Agent # 5 Image $2.99 written by Rick Remender and Hilary Barta (Back-Up), Art by Jerome Opena and Steve Mannion (Back-Up)
14.06.06

Remender schlägt die Brücke zurück zur ersten Ausgabe, indem er die Riesengehirne wieder auftauchen läßt. Wie üblich schafft es Heath dabei in kürzester Zeit in die größten Fettnäpfchen zu treten. Wie üblich liefert Remender auch genau das ab, was er verspricht, Action und Fun, sowie hier und da eine kleine Überraschung. Genau das macht auch den Spaß an der Serie aus. Openas Zeichnungen hinterlassen diesmal einen besseren Eindruck, was daran liegen wird, dass der direkte Vergleich zu Moore nicht mehr besteht. Die 7-seitige Back-Up Story vertieft den Einblick in Heaths Charakter.

· Daredevil #86 Marvel $2.99 written by Ed Brubaker, Art by Michael Lark & Stefano Gaudiano 28.06.06

„The Devil in Cell-Block D, Part Five“ Nach vier Heften Vorbereitung bricht das Chaos in Rykers Island aus. „Bullseye, though... he´s just having fun“, sagt eigentlich schon Alles aus. Dabei überzeugt Brubaker vor allem mit ungewöhnlichen, aber nachvollziehbaren und im Verlauf des Geschehens wechselnden Allianzen, sowie - trotz aller Action - mit einer stimmigen Storyentwicklung und einer überzeugenden Charakterdarstellung. Lark und Gaudiano zeigen, dass sie auch für ein fast reines Actionheft die Richtigen sind.

Kaine

Sonntag, Juli 02, 2006

The Marvel Legacy

Tatsache ist, es war lediglich eine Frage der Zeit, bis Henning a.k.a. Legacy unserem Team beitreten würde, denn sein Engagement für die deutsche Marvel-Szene ist beispielhaft und solche Leute sind natürlich besonders gesucht. In MARVEL CHECKLIST bereitet er alle nur möglichen Marvel Daten proffessionel auf und stellt sie in erstaunlicher Klarheit und Übersicht den Fans kostenlos zur Verfügung.

THE MARVEL LEGACY wird Monat für Monat die wichtigsten Geschehnisse im gesamten Marvel Universum (der gute ist Marvel Komplettist) zusammenfassen und damit auch den Leuten, die nicht alle Serien lesen einen tiefen Einblick in die aktuelle Continuity Entwicklung gewähren. Kurz gefasst: Legacy wird sozusagen die Marvel Rundschau machen:

Euer P & L Team

Infinte Crisis (Hauptmini + Specials)

Infinite Crisis # 1 - #7

Written by Geoff Johns, pencils and layouts by Phil Jimenez, George Pérez (3 – 4, 6 - 7), Ivan Reis (4 – 7), Jerry Ordway (5 - 6), Joe Bennet (7) (DC Comics). Deutsch: Infinite Crisis #1 - #7 (PaniniComics Deutschland).





























Nachdem die Ereignisse der Countdown-Miniserien die Erde und das ganze Universum ins Chaos zu stürzen drohen, treten die heimlichen Beobachter langsam ins Rampenlicht und werden aktiver um ihren Plan, ein besseres Universum zu schaffen, in die Tat umzusetzen. Obwohl die Helden nach der Vorgeschichte zur Crisis stärker mit sich selbst beschäftigt sind als mit der wahren Bedrohung und sie immer wieder in Kämpfe mit den OMACs und Mitgliedern der Society verwickelt werden, gelingt es ihnen nach und nach ihre Kräfte zu koordinieren und sich den gutgemeinten Absichten ihrer Widersacher zu stellen. Nachdem schon die vorherigen Auseinandersetzungen einen hohen Blutzoll unter den Helden gefordert haben und die Veränderungen der Realität immer größere Auswirkungen zeigen, kommt es zum Endkampf, der sich von Metropolis bis nach Oa zieht und trotz großer Opfer gerade einmal für einen Teilsieg reicht.

Nach über zwei Jahren Vorbereitung kann Geoff Johns nun zum großen Finale ausholen und all die ausgelegten Hinweise zusammenführen. Dabei schlägt er endgültig den Bogen zu Crisis on Infinite Earths und läßt auch die Rückkehrer aus dieser zwanzig Jahre zurückliegenden Krise überwiegend überzeugend und nachvollziehbar auftreten. Zeitweise verliert er allerdings die Charaktere und auch einige Nebenhandlungen aus den Augen, so dass vieles was nicht unmittelbar zur Hauptstory gehört wie Stückwerk wirkt und nach dem langen Aufbau recht unbefriedigend im Sande verläuft.

Phil Jimenez Zeichnungen zeigen zwar die für eine Event dieser Größe nötige Opulenz und überzeugen sowohl bei der Darstellung von einzelnen Figuren und Gesichtern, als auch bei den häufigen Gruppen- und Massenszenen, ob nun mit Helden, Schurken oder Raumschiffen. Dadurch sind quer durch Infinite Crisis einige sehr gelungene Splash und Double Splash Pages entstanden. Die gerade im späteren Verlauf nicht seltenen Massenkämpfe sind, trotz der Versuche nahezu jeden Helden und Schurken darzustellen, nicht unübersichtlich.

Leider ist es DC hier, wie auch schon bei den Countdown Miniserien, nicht gelungen für einen einheitlichen Stil zu sorgen. Das mag daran liegen, dass ursprünglich Pérez als Zeichner vorgesehen war und er relativ kurzfristig durch Jimenez ersetzt wurde. Das führt dazu, dass schon im zweiten Heft die Anzahl der Inker deutlich ansteigt und sich bis zum Ende der Miniserie auf beeindruckende vierzehn Personen steigert. Bis dahin haben dann auch insgesamt fünf Zeichner den Stift geschwungen. Während die ersten Einsätze von Pérez und Ordway von DC noch als Reminiszenz an ihre jeweiligen ursprünglichen Werke kaschiert werden, was in diesen Fällen auch durchaus passend und gelungen ist, wird mit dem weiteren Verlauf und dem Einsatz vom Bennet und Reis klar, das Jimenez einfach Hilfe zur Seite gestellt bekommt, um die Deadlines halbwegs einzuhalten. Das sorgt ab dem vierten Heft für einige unschöne Stilbrüche.

DC hatte sich viel vorgenommen zum zwanzigjährigen Jubiläum der ersten Crisis und spätestens auf der letzten Seite des ersten Heftes mit dem Auftauchen von Eath-2 Superman und Lois, Earth-3 Alexander Luthor, sowie Superboy Prime und der Danksagung an Wolfman und Pérez wird klar wie nahe daran sich diese zweite Crisis bewegen wird. Denn letztlich geht es darum, die damalige Neuschaffung des DC Universums zu wiederholen und diesmal besser zu machen, zumal die Protagonisten von Infinite Crisis unzufrieden mit dem Ergebnis sind. Zwar sind deren Motive recht überzeugend und es ist schön bei einem Event dieser Größe mal keinen mächtigen Schurken im Hintergrund zu haben, doch kommt durchaus das Gefühl auf, zeitweise nicht den Argumenten der Hauptfiguren, sondern denen der Autoren und Redakteure zu folgen. Das ist zwar bei dem Verlauf der Story schwer zu vermeiden, aber trotzdem unschön.

Zudem ist einerseits die Motivation recht einleuchtend, aber die teils brutale Art und Weise der Durchsetzung sorgt doch für ein Kopfschütteln bei den Lesern, denen die Figuren schon vertraut sind. Allerdings sind da auch einige Storyelemente, die bereits aus Crisis of Infinite Earths und Zero Hour bekannt sind, die immer wieder für ein Déjà vu-Gefühl sorgen. So ist der mittlerweile dritte größere Continuity-Reboot bei DC, denn das die Neuschöpfung des Universums gelingt steht außer Frage, im Hauptplot zwar gut strukturiert und stimmig, aber (trotz einiger Seitenwechsel) eher überaschungsfrei. Noch nicht einmal der offenbar zu so einem Event gehörende Tod eines bekannten Helden zeigt die erwartete Schockwirkung.

Auch der Stellenwert von zwei der vier Countdown Miniserien für die Infinite Crisis wird gut erklärt. Die wahre Bedeutung des OMAC Project für die Infinite Crisis ist nach der Miniserie etwas überraschend. Der Rann/Thanagar War hat für die Hauptserie kaum eine Bedeutung, wenn man von dem Phänomen auf der letzten Seite der Miniserie absieht, welches aber wiederum mit der Miniserie kaum eine Verbindung hat. Auch die im Special nachgereichte Einbindung wirkt hier unbefriedigend, zumal für das Phänomen im All, das durchaus eine große Bedeutung hat auch die Donna Troy Miniserie ausgereicht hätte. Das führt dann zu den größten Mängeln von Infinite Crisis, neben dem unnötigen Versuch möglichst jeden DC Charakter kurz zu zeigen. Die Countdown Miniserien werden gut rekapituliert und müssen im Großen und Ganzen nicht zwingend gelesen werden, um Infinite Crisis zu verstehen. Lediglich OMAC Project ist für den Beginn hilfreich, um Supermans, Batmans und Wonder Womans Reaktionen auf dem Mond zu verstehen.

Wesentlich hilfreicher für das Verständnis der Gemütslage und der Situation auf dem Mond wäre aller
dings die inoffizielle Einleitung Crisis of Conscience, auf die Johns kaum eingeht. Genauso verhält es sich mit Donna Troy, deren Rückkehr und neue Rolle in ihrer Miniserie beschrieben wird und auf die hier auch nicht eingegangen wird. Selbst bei Kenntnis der Miniserie wirken die Storyelemente um Donna Troy sehr bruchstückhaft. Am Ende der Miniserie beschloß sie eine Gruppe von Helden wegen der drohenden Gefahr um sich zu scharen. Diese Rekrutierung ist in Infinite Crisis # 1 bereits abgeschlossen und hat sich durch diverse Ongoingserien gezogen. Nach dem Aufbruch ins All blendet Johns nur noch gelegentlich kurz zu einigen Kampf- und Beratungsszenen, die weder die Haupthandlung, noch dieser Nebenstory weiterbringen. Hier folgt kein Abschluß der Handlung und der großangelegte Aufbau von Donna Troys neuer Rolle scheint keinerlei Auswirkungen zu haben. Ähnlich unausgereift wirkt der massierte Angriff der OMACs auf Themyscira, der sich jeweils auf ein paar Seiten durch die ersten drei Hefte zieht. Hier gewinnt man den Eindruck, dass der Plot noch Elemente der ursprünglich geplanten fünften Countdown Miniserie über die Amazonen aufgreift und daher in der Luft hängt.

Insgesamt muß man sagen, dass sich Infinite Crisis relativ flüssig lesen läßt auch ohne die vorbereitenden zwei Jahre DC Continuity inklusive der Countdown Minis komplett zu kennen. Eine grundsätzliche Kenntnis des DC Universums ist allerdings hilfreich, auch wenn die relevanten Hinweise auf Crisis of Infinite Earths und die Situation davor ausreichend erklärt werden. Neulinge können durchaus von der schieren Anzahl der Helden und Schurken erschlagen werden. Weniger schön ist jedoch, dass sich einige DC Serien ohne Kenntnis der Infinite Crisis gar nicht mehr lesen ließen. Insbesondere springen dabei die Teen Titans und die Origin von Red Hood ins Auge, die ohne Infinite Crisis überhaupt nicht zu verstehen sind.

Fazit: Eine grundsätzlich gelungene Story, die sich mitunter zu stark an ihr großes Vorbild anlehnt. Zwischen den stellenweise recht brutalen Kampfszenen will sich Infinite Crisis eigentlich um die Motive und Gefühle ihrer Hauptfiguren drehen. Die Stilbrüche durch Fill-In Zeichner und einige Löcher gerade in den Nebenhandlungen mindern deutlich den Spaß. Wie gelungen dieser wiederholte Neustart der DC Geschichte letztendlich ist kann nur die Zukunft zeigen.

Day of Vengeance: Infinite Crisis Special

Story by Bill Willingham, Pencils by Justiniano, Inks by Walden Wong, Wayne Faucher, Colors by Chris Chuckry, Lettering by Pat Brosseau.

Das Special schließt inhaltlich direkt an die Miniserie an. Nach der Niederlage von Shazam greifen die übrigen magischen Helden des DC Universums wieder stärker ins Geschehen ein. Während der Shadowpact und die meisten anderen Magier versuchen den Folgen,
Zerstörung des Rock of Eternity und Freisetzung der sieben Todsünden, dieser Niederlage entgegenzutreten kommt es zu einer finalen Auseinandersetzung zwischen Dr. Fate und dem Spectre.

Willingham und Justiniano bleiben dem Stil der Miniserie treu und schließen sie mit diesem Special ab. Auch wenn nach wie vor einige Punkte offen bleiben wirkt das Special wesentlich abschließender, als die Miniserie. Zwar wird das endgültige Schicksal des Spectre in Infinite Crisis geklärt, doch mit dem Beginn eines neuen magischen Zeitalters hat Willingham einen guten Schlußpunkt gesetzt und gleichzeitig Raum für neue Entfaltungsmöglichkeiten innerhalb DCs magischer Welt geschaffen. Ein enger Bezug zur Crisis erschließt sich auch aus dem Special nicht und es läßt sich zusammen mit der Miniserie auch gut abgetrennt davon lesen. Die Verbindung zum Hauptereignis herzustellen überläßt Willingham Geoff Johns. So wird die Relevanz nur aus der Lektüre der Infinite Crisis klar.

Rann Thanagar War: Infinite Crisis Special

Story by Dave Gibbons, Pencils by Ivan Reis, Joe Prado, Inks by Marc Campos, Oclair Albert, Michael Bair, Colors by Nathan Eyring, John Kalisz, Lettering by Pat Brosseau.

Die zahlreichen Helden, die sich mittlerweile um Rann und Thanagar versammelt haben versuchen sowohl den Krieg zwischen den beiden Völkern zu beenden, als auch der Bedrohung, die zu einer Neugestaltung der Realität führen kann, entgegenzutreten. Dabei wird eine weitere Ursache für Thanagars verlassen des Orbits entdeckt, die die kriegerischen Auseinandersetzungen beilegen könnte. Währenddessen fordert die größere Bedrohung weitere Opfer.

Gibbons führt die Rann/Thanagar Elemente weiter, auch wenn die plötzliche zusätzliche Erklärung bezüglich Thanagars Untergang, die für eine starke Verknüpfung zur Infinite Crisis sorgt, sehr
aufgesetzt wirkt. Zudem bedient er sich des, in Infinite Crisis stark vernachlässigten, Storybogens um Donna Troy. Im Gegensatz zur Miniserie wirken die Ereignisse hier sehr gezwungen und man wird mit dem Holzhammer auf die Verbindung zu Infinite Crisis sowie neuen DC Serien hingewiesen. Zudem sind für das Special wieder zwei Zeichner notwendig und es zeigt sich wieder, dass Reis und Prado im direkten Vergleich keine wirklich gute Kombination sind. Da das Special zwar stark auf die Vorgeschichte von Rann/Thanagar War eingeht, aber inhaltlich deutlich inmitten der Infinite Crisis spielt und nach dem offenen Ende auch dort fortgesetzt wird, fällt es schwer der Story zu folgen, wenn man nicht beide Miniserien kennt. Umgekehrt kann man trotz Todesfall und Verwandlung eines Helden ganz gut auf das Special verzichten, wenn man Infinite Crisis liest. Denn das Ende des Rann/Thanagar Konflikts hat keine weiteren Auswirkungen auf die Crisis und die Verwandlung wurde eher für die nachfolgende Miniserie inszeniert, denn als relevanter Bestandteil für die Crisis.

Infinite Crisis: Secret Files & Origins 2006

Story and profile text by Marv Wolfman, layouts by Dan Jurgens, Finishes by Jerry Ordway (Chapter 1), Cam Smith with Art Thibert (Chapter Two), Nelson (Chapter Three).

Die Story zeigt, wie es Alexander Luthor, Earth-2 Superman und Lois, sowie Superboy-Prime in ihrem Exil in der Zeit zwischen Crisis of Infinite Earths und Infinite Crisis ergeht und wie sie immer mehr zu der Überzeugung kommen, dass sie ihr Exil verlassen und Fehler der Vergangenheit korrigieren müssen. Abgerundet wird das Heft wie üblich mit Charakterprofilen der vier Helden.

Wolfman zeigt ein überzeugendes Portrait der Überlebenden der ersten Crisis, die aus ihrem Exil heraus beobachten müssen, wie die Welt die sie miterschaffen haben, ein immer düsterer und gewalttätigerer Ort wird. Damit erleichtert er, die Motivation der vier zu verstehen.

The OMAC Project: Infinite Crisis Special

Story by Greg Rucka, Art by Jesus Saiz, Colors by HIFI Design, Lettering by Jared K. Fletcher.

Die Story knüpft unmittelbar an die Ereignisse aus Infinite Crisis # 6 an. Batman schickt Bordeaux auf eine letzte Mission um den Brother Eye Satelliten. Gleichzeitig wird Checkmate restrukturiert und damit der Grundstock für die neue Serie gelegt.

Rucka bedient sich des gleichen Schemas wie Gibbons. Ohne Infinite Crisis zu verfolgen ist die Ausgangslage des Specials nicht nachvollziehbar. Aber das Special ist für Infinite Crisis nicht notwendig, vor allem da die Geschehnisse hier eher einen Epilog zum entsprechenden Storybogen der Crisis darstellen. Dieses Special will wohl als Prolog für die nachfolgende Checkmate Serie verstanden werden. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass ein gelungener Schlußpunkt unter die OMAC Thematik und die gleichnahmige Miniserie gesetzt wird. Bei Saiz Zeichnungen ist es erfreulich, dass er bei dem Special ohne Hilfe zurechtkam.

Villains United: Infinite Crisis Special

Story by Gail Simone, Pencils by Dale Eaglesham, Inks by Art Thibert with Drew Geraci, Colors by Rob Schwager with Guy Major, Lettering by Rob Leigh.

Da Villains United als einzige Countdown Mini so etwas wie ein Ende hatte, ist dieses Special mal kein nachgereichter Schluss, sondern steht einigermaßen für sich. Die Society inszeniert einen großangelegten Gefängnisausbruch, der für Infinite Crisis # 7 etwas Relevanz hat. Die Secret Six halten sich weitestgehend aus dem Geschehen heraus und lösen lediglich einen geforderten Gefallen ein.

Simone legt das Hauptaugenmerk auf die mittlerweile, zumindest dem Leser, bekannten Pläne der Society und kann dabei bezüglich der Schurkenauftritte nochmals aus den Vollen schöpfen. Dabei schafft sie, trotz der Verwicklung der Society, das eigenständigste Special. Dass sie und der überzeugende Eaglesham mit ihrer gelungenen Story auf eines der unsinnigsten Ereignisse der Infinite Crisis hinarbeiten, ist schade. Dem Special an und für sich schadet es aber nicht. Der Bezug zu Infinite Crisis äußert sich dadurch, dass Oracle Probleme hat, geeignete Helden zu finden, um dem Ausbruch zu begegnen. Für das Verständnis des Specials ist das aber nicht so wichtig. Für die Infinite Crisis auf der anderen Seite kann das Special zwar als netter Bonus betrachtet werden, ist aber in Zeiten stark rotierender Gefängnisdrehtüren nicht wirklich wichtig.

Fazit

Das Secret Files ist eine nette Beleuchtung der Hauptpersonen der Crisis. Nicht mehr und nicht weniger. Die Specials schwanken zwischen Ärgernis und netter Zusatzlektüre. Während allen gemein ist, dass sie für die Infinite Crisis nicht notwendig sind, dienen sie zum Teil als Epiloge für die Miniserien, zum Teil dazu, mit aller Gewalt noch den Zusammenhang zur Crisis zu zeigen und zum Teil auch noch als Prologe für Folgeserien. Während die meisten immerhin eine annehmbare Story bilden, die aber Kenntnis der Mini und der Crisis voraussetzt, enttäuscht Rann/Thanagar War beinahe komplett. Kein Anfang, kein Ende, keine Entwicklung und wenn etwas passiert wirkt es extrem aufgesetzt und gezwungen: Vor allem die Hintergründe für Thanagars Untergang, um den Bogen zur Crisis zu erreichen und die Verwandlung des Helden für die Nachfolgeserie. Die anderen drei Specials enthalten zwar gleiche Elemente, aber hier sind der Bezug zur Miniserie, der Bezug zur Crisis und die Vorbereitungen der Nachfolgeserie wenigstens gelungen kombiniert worden.

KAINE

X-Men / Black Panther: Wild Kingdom TPB

Written by Peter Milligan, Reginald Hudlin, penciled by Salvador Larocca, David Yardin (Marvel). Deutsch: X-Men #66 - #67 (PaniniComics Deutschland).






























Dieses Crossover, das in den Heften X- Men #175-176 und Black Panther #8-9 stattfindet, war eines dieser typischen marketingtechnischen Versuche, eine marodierende Serie (in diesem Fall „Black Panther“) durch die Interaktion mit einem relativ umsatzstarken Comic zu pushen. Die Rechnung ist leider nicht aufgegangen, denn „Black Panther“ befindet sich weiterhin im Sturzflug. Fraglich ist, ob auch ein kreativer Hintergedanke dieses „unheilige“ Crossover motivierte?

Es ist nicht all zu lange her, da hat Marvel angekündigt, dass im Sommer 2006 die Hochzeit des Jahrhunderts stattfinden würde und zwar zwischen T’Challa a.k.a. Black Panther und Ororo a.k.a. Storm. Alles schön und gut, aber es gab da ein Problem: Die beiden Turteltauben hatten bis zum jetzigen Zeitpunkt wenig miteinander zu tun. Also muss man innert kürzester Zeit eine mehr oder weniger glaubwürdige Romanze konstruieren. „Wild Kingdom“ war der erste Schritt in eine fragwürdige Richtung.

Seit in den Seiten der ersten Black Panther-Storyline die Nigandische Regierung zu Fall gebracht wurde, herrschen in dem afrikanischen Land bürgerkriegsähnliche Zustände: Unschuldige Zivilisten werden willkürlich von paramilitärischen Gruppen verschleppt, gefoltert und ermordet. Damit wäre eine Voraussetzung für die Einmischung T’schllas gegeben, aber wie erklärt man das Aktivwerden der X-Men? Nichts einfacher als das, denn wie sich rückwirkend herausstellt, hat die ehemalige Regierung genetisch an wilden Tieren rumexperimentiert, wodurch die ohnehin wilden Viecher zu noch gefährlicheren Bestien mutiert sind, d.h. es handelt sich dabei um Mutanten im weitesten Sinn.

Angesichts dieser skurrilen Begründung stellt sich für mich die Frage, ob die X-Men auch eingreifen würden, wenn Pflanzen, Bakterien oder Viren mutiert wären? Es bleibt jedoch keine Zeit für solch lästiges Nachdenken, denn es steht eine Hochzeit an und das Brautpaar sollte sich vorher zumindest ein wenig kennen.

Die X-Men fliegen also nach Niganda. Aber Moment, da stellt sich noch ein weiteres Problem: Storm, die künftige Braut, gehört ja gar nicht zu dieser Gruppierung. Sie führt nämlich die Uncanny X-Men an, nicht die adjektivlosen X-Men. Wieder wird eine Erklärung fällig. Diesmal ist es ihre Herkunft. Als Afrikanerin fühlt sie sich ihrem Kontinent verpflichtet. Nichts hält sie davon ab mitzufliegen. Ähhmm…o.k., weiter.

Nachdem sich die Autoren und Editoren ihre Logik zurechtgebogen haben, kann es nun endlich losgehen. Die X-Men treffen in Niganda auf T’schalla und es stellt sich heraus, dass er und Ororo schon eine gemeinsame Vergangenheit haben. Ach so. Nachdem den Mutanten-Tieren, einem verrückter Wissenschaftler und einem Trio kommunistischer Menschenaffen das Handwerk gelegt wird, ist der Spuk auch schon vorbei.

Ihr habt wahrscheinlich schon herausgelesen, dass ich nicht sehr begeistert von dieser Geschichte bin. Es handelt sich bei „Wild Kingdome“ um einen kläglichen Versuch, das Terrain für zukünftige Ereignisse zu ebnen. Die Storyline ist einfach nur peinlich. Von der Motivation über die Geschichte bis hin zur Charakterisierung ist alles ein riesengrosses Desaster. Einzig Larocca und Yardin wissen durch ihr unbestrittenes Talent zu überzeugen.

Das Erbärmlichste an diesem Crossover war jedoch, dass die betroffenen Serien schon vorher unterdurchschnittlich bis katastrophal waren. Man hätte es also kommen sehen müssen. Ich jedenfalls habe die Konsequenzen gezogen und sowohl „X-Men“ als auch „Black Panther“ gecancelled.

2/10
Lamond