Spectacular Spider-Man: Sins Remembered TPB 5
Gastrezension von Luschen-Legionär. Sehr vielen Dank!
Written by Samm Barnes, pencils by Scot Eaton (Marvel). Deutsch: “Spectacular Spider-Man” (Panini Comics, monatlich).
Was mich bei dem vorhersehbaren Plot am meisten geärgert hat, waren die Ungereimtheiten und Out-of-Character-Ereignisse die hauptsächlich Spidey selbst betreffen: Peter Parker belügt MJ, PPs Spinnensinn scheint nicht mehr zu funktionieren, Peter erzählt Sarahs Arzt so viel nette Dinge über sich, dass dieser nur einmal googlen müsste um den Verdacht zu bekommen, dass er und Spidey ein und dieselbe Person sind. Genau das Gleiche gilt für die Sachen, die Spider-Man dem Mann von Interpol erzählt so vertrauensvoll und blauäugig erzählt, wahrscheinlich um mit diesen völlig unangebrachten Dialogen weitere Seiten zu füllen, und das in meinen Augen Schlimmste: Spider-Man zeigt gegenüber dem Interpol-Mann Verständnis, dafür, dass die Stacy-Twins ins übelste kriminelle Milieu abgerutscht sind: „...but they had no other choice!“
Sieht man einmal von den Actionszenen im letzten Teil der Story ab, lässt auch das Artwork sehr zu wünschen übrig. Das Team scheint Deodatos Stil zu kopieren, was für eine Fortsetzung sehr lobenswert ist, vorausgesetzt das nötige Talent ist vorhanden. Aber gerade die für einen realistischen Stil so wichtigen Gesichter entgleiten dem Kreativteam vollständig: So muss man in einem Panel mit einem scheinbar 70-jährigen Peter Parker vorlieb nehmen, während er im nächsten nur noch 25 zu sein scheint, mal hat er ein Doppelkinn, dann sieht er halb verhungert aus und seine untere Gesichtspartie lässt manchmal die Vermutung aufkommen, dass sein Vater ein Afroamerikaner war. Nicht besser geht es den anderen Charakteren insbesondere MJ, die manchmal wie Tante May mit roter Langhaarperücke daher kommt und Sarah, deren Mundpartie zwischen "Dolly-Buster- und Sigourney Weaver"-Lippen hin und her pendelt. Zu den bisher aufgezählten Mängeln addiere man noch einige uralte Franzosenwitze, ein paar überlange Dialoge, eine unglaubwürdig eifersüchtige MJ, einen unnötigen Nebencharakter (Luc) und einen Goblin-Kurzauftritt, der ohne Sinn und Verstand im Nexus endet: Fertig ist ein absolut überflüssiges Spider-Man Kapitel, das es nicht einen Moment schafft aus der Reputation der Vorgängergeschichte „Sins Past“ Kapital zu schöpfen.
Reviews zu Amazing Spider-Man: Sins Past TPB 8 von Lamond unter
http://supercomics.blogspot.com/2005/03/amazing-spider-man-sins-past-tpb.html und von Philos unter http://supercomics.blogspot.com/2005/03/amazing-spider-man-sins-past-tpb_15.html.