Wir sind Philos, Lamond und Seppstock. Hier findet ihr farbenfrohe Bilder, kleine Sprechblasen und unsere Meinung dazu.

Mittwoch, Dezember 07, 2005

Kaines Top 5 - November 2005

Ohne bestimmte Reihenfolge, aber mit Spoilern.

Young Avengers # 9 Marvel $2.99 written by Allan Heinberg, pencils by Andrea DiVito, inks by Dave Meikis, John Dell and Jim Cheung 23.11.05

„Family Matters, Part One“ Heinberg konzentriert sich weiter auf die Probleme der jungen Helden, ob sie weitermachen sollen und ob sie gegenüber ihren Eltern ehrlich sein sollen, beziehungsweise wie ihre Eltern mit den Enthüllungen umgehen. Mit dem plötzlichen Auftauchen des Super-Skrull verschiebt sich das Augenmerk von Heinbergs gelungenen Dialogen zu Cheungs gelungenen Kampfdarstellungen. Allerdings bleibt das Thema Familie auch weiterhin im Vordergrund, mit einer überraschenden neuen Ausrichtung. Auch wenn Cheungs Rückkehr zu den Young Avengers sehr erfreulich ist und Heinbergs Dialoge weiterhin überzeugen, bleibt die größte Stärke jedoch Heinbergs Fähigkeit mit überraschenden Wendungen aufzuwarten, die gleichzeitig Sinn machen und die Young Avengers immer mehr ins Marveluniversum integrieren. Dabei schafft es Heinberg Altleser zu erfreuen, aber Neuleser auch nicht abzuschrecken.

Marvel Team-Up # 14 Marvel $2.99 written by Robert Kirkman, art by Cory Walker 02.11.05

Mit dem Auftauchen von Invincible wird dieses Heft zu einem Marvel/Image Crossover. Dabei spart sich Kirkman den klassischen Ablauf Mißverständnis, Kampf, Zusammenraufen, Gemeinsamer Kampf. Ebenso unterbindet er den üblichen Gegenbesuch des Marvelhelden im Imageuniversum. Was Kirkman macht, außer seinen Invincible Cocreator Cory Walker für dieses Heft an Bord zu bringen, bei Marvel schamlos Werbung für seine eigene Figur zu betreiben und das Alles als Erklärung auch noch in eine noch nicht erschienene Invincible-Story einzubauen, ist das er ein Feuerwerk an Gags abliefert. Vornehmlich auf Spider-Mans Kosten. Leider sind Walkers Zeichnungen nicht besonders beeindruckend. Aber dafür entschädigen neben Doc Ock die Auftritte von Nice Old Lady, Super Hot Redhead, Robot-Man, Claw-Man, Flag-Man, Fabio-Man, Bat-Woman und Black-Man.

Fear Agent # 2 Image $2.99 written by Rick Remender, pencils by Tony Moore, inks by Sean Parsons 30.11.05

Remender hetzt Huston ohne große Pause von einem Abenteuer ins nächste. Diesmal soll er eine Raumstation untersuchen, zu der die Kommunikation abgebrochen ist. Das scheinbar verlassene Raumstationen ein schlechtes Zeichen sind, sollte jedem Science Fiction und Horror Fan klar sein. Remender versucht nicht die Story durch überraschende Plot-Twists spannend zu machen sondern konzentriert sich auf die überzeugende Darstellung des rauchenden, saufenden, sexistischen Space Cowboys, der für Geld jeden Auftrag übernimmt. Das Ganze würzt er mit Seitenhieben auf Star Trek und Raumschiffdesigns, die direkt den Fünfzigern entsprungen sein könnten. Diese, sowie die ganzen Aliens, die derselben Epoche entspringen, werden von Tony Moore wunderbar in Szene gesetzt. Wer auf komplizierte Plots und überraschende Wendungen steht ist hier an der falschen Adresse. Wer aber an gradliniger Science Fiction Action mit Horror-Elementen seinen Spaß hat, ist bei Fear Agent genau richtig aufgehoben.

DMZ # 1 Vertigo $2.99 written by Brian Wood, art by Riccardo Burchielli & Brian Wood 09.11.05

„On The Ground, Part 1“ Bei einem von der Außenwelt abgeschnittenem Manhattan erwachen automatisch Erinnerungen an Snake Plissken. Brian Wood macht Manhattan jedoch zur entmilitarisierten Zone eines amerikanischen Bürgerkriegs. Genau dorthin begleitet der Praktikant Matthew Roth den Pulitzerpreis-Gewinner Viktor Ferguson während eines Waffenstillstands. Wood legt hier die Grundlage für seine Serie und macht klar, dass die Bewohner des kriegsgebeutelten Manhattan die Hauptrolle spielen werden. Es sind Bewohner, die sich nicht wirklich für den Krieg interessieren oder Sympathien für eine der Kriegsparteien hegen, sondern einfach nur versuchen in einer Zone zu überleben, in der keine staatliche Autorität existiert. Woods und Burchiellis Artwork liefert eine gelungene Darstellung des zerstörten Manhattan.

Loveless # 2 Vertigo $2.99 written by Brian Azzarello, art by Marcelo Frusi 23.11.05

„A Kin of Homecoming, Part 2“ Auch Loveless beschäftigt sich mit einem amerikanischem Bürgerkrieg, allerdings einem der tatsächlich stattgefunden hat. Azzarello geht, unter Mithilfe der drastischen Darstellung von Kriegsverbrechen, näher auf die Charakterentwicklung von Wes und Ruth Cutter ein. Gleichzeitig baut er mit Jeremiah Trotter und Colonel Silas Redd zwei überzeugende Kontrahenten auf, die nicht einfach böse sind, sondern nur auf der anderen Seite stehen. Besonders gelungen sind die letzten Seiten mit ihrer Vermischung von Rückblenden und aktuellen Ereignissen am selben Ort.

Kaine

Sonntag, Dezember 04, 2005

House of M: Fantastic Four TPB

Gastreview von Andy S. Sehr vielen Dank!

Written by John Layman, pencils by Scot Eaton & Don Hillsman II (Marvel Comics). Deutsch: Keine Veröffentlichung.

Es gibt keine Fantastic Four. Reed Richards ist seit Jahren tot. Victor von Doom, der Monarch von Latveria, leitet eine Eingreiftruppe namens „Fearsome Four“: Nicht nur sind sie für ihn Familie und Bodyguard, sondern werden auch von Magnus gerne benutzt, um die Drecksarbeit des „House of M“ zu erledigen. Doch Victor ist ein vom Ehrgeiz zerfressener junger Mann, der sich nur unter mächtigem Zähneknirschen den Befehlen des Magnus unterwirft. Noch. Denn ein Plan reift heran, wie er mit Hilfe seiner Mannen aus dem „House of M“ schon bald das „House of Doom“ machen wird. Magneto muss sterben, damit Doom herrschen kann.

Wir sehen einen zutiefst gespaltenen Mann, hin- und hergerissen zwischen seinen Ambitionen, HoM FF 1seinem Machtstreben und der Liebe und Fürsorge für seine Familie, die er mit seinen Plänen in allergrößte Gefahr bringt. Und hier liegt auch die große Stärke dieser Miniserie: Man kann den Mann irgendwie verstehen und doch wieder nicht. Allein wer lässt sich schon gerne wie einen Lakaien behandeln? Aber Victor begeht einen großen Fehler, den er erst kurz vor dem Ende zu erkennen in der Lage ist: Von grenzenloser Arroganz getrieben verschleudert er ein glückliches Leben im Schoße der Familie für seinen Allmachtsanspruch. Manchmal sollte man zufrieden sein mit dem, was man hat. Besonders, wenn es sich dabei um ein prosperierendes Königreich und eine glückliche Familie handelt. Doch gerade diese Konstellation, in der der Leser von vornherein erkennt, dass Victor nur scheitern kann, verleiht dem Geschehen eine wunderbar tragische Komponente.

Die FF-Mini hat möglicherweise das dem Mainstream-Fan unbekannteste Art-Team aller HoM-Geschichten. Mit Scot Eaton übergab man einem Mann den Zeichenstift, der bis jetzt nichtHoM FF 2 behaupten kann, im Haus der Ideen einen festen Mietvertrag zu haben. Bis auf seine kurzen Runs an Silver Surfer und Thor bleiben da nur einige Fill-In Jobs zu nennen. Möglicherweise wird sich dies nun ändern. Seine (und Inker Don Hillsmans II) dunklen Settings, seien es nun Dooms Schloß oder die unterirdischen Hallen des Moleman (die übrigens stark an die orküberlaufenen Minen von Moria erinnern), sind sehr atmosphärisch, seine Zeichnungen mehr als routiniert. Eaton ist kein Mann, der seine Figuren posieren lässt, sondern arbeitet mit lebendiger Mimik und Gestik. Gefühlsregungen sind jederzeit nachzuvollziehen. Sein Storytelling bleibt in klassischen Bahnen, der Leser verliert an keiner Stelle den Überblick. Sollte ich seinen Strich zu einem anderen Zeichner in Relation stellen, fiele mir am ehesten Paul Pelletier ein, der zuletzt mit einigen Heften der ersten She-Hulk-Serie und nun als Stammzeichner der Exiles Freude macht. Keine schlechte Gesellschaft, in meinen Augen.

John Layman. Was fällt euch zu dem Namen ein? Mir zuerst nicht viel. Und nach kurzer HoM FF 3Recherche wusste ich auch wieso - Fans der „Thundercats“ und vom französisch nuschelnden Kartenschmeißer Gambit geht es sicherlich anders. So ist diese Mini erst der zweite größere Ausflug Laymans in die tückischen Untiefen der Marvel-See. Und er erleidet dabei keinesfalls Schiffbruch: Layman schafft es, bereits auf wenigen Seiten des ersten Heftes mit Victor von Doom eine facettenreiche Figur in den Mittelpunkt zu stellen, die deutlich mehr bietet als die althergebrachten Weltherrschaftsambitionen. Einen liebenden Familienvater, der unter den Ansprüchen seiner Mutter leidet, einen skrupellosen Wissenschaftler, der nicht nur Meerschweinchen für seine Experimente einspannt, aber auch einen furchtlosen und arroganten Feldherren, der nicht nur über die Leichen seiner Feinde geht. Auch die Randfiguren, Dooms Familie, sind mehr als nur Staffage. Ein lebendiges, mit Charakter erfülltes Umfeld mit jeweils nachvollziehbaren Interessen umgibt die Hauptfigur. Well done, Mr. Layman.

Nun, einen kleinen Etikettenschwindel muss sich diese tolle Serie vorwerfen lassen: Natürlich tauchen an allen Ecken und Enden Elemente aus der klassischen FF-Historie auf – doch eben nicht die Fantastic Four. Das stört mich persönlich überhaupt nicht, ist doch die Geschichte der Schurken oft die interessantere. Und ein Showdown zwischen Magneto und Dr. Doom hat in jedem Fall seine Reize.
Das Tradepaperback erscheint (im Verbund mit der Iron Man-Mini) am 8.Februar 2006.

Andy S

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House of M: Captain America #10

Written by Ed Brubaker, pencils by Lee Weeks (Marvel). Deutsch: Keine Veröffentlichung.

HoM Captain America ist nicht der strahlende immer noch aktive Held der USA, sondern ein einfacher Veteran, der nachdem er mit den Invaders den letzten Weltkrieg entscheidend beeinflussen und als erster Mann seinen Fuß auf den Mond setzen konnte,HoM Captain America 10 1 in einer von

Mutanten beherrschten Welt, keine Aufgabe mehr gefunden hat und deshalb „nur“ noch Zivilist ist. Brubaker liefert uns HoM Captain America 10 2eine interessante Charakterstudie eines besonderen Mannes, der immer nur Gutes wollte, dessen Aufgaben aber zu früh beendet wurden, der ein Opfer der Mutantenverfolgung unter McCarthy wurde und dessen 2. Chance, nämlich die Avengers, in dieser Welt niemals Realität wurde. Interessante Einblicke in Details der „Geschichte“ auf der sich HoM aufbaut und ein gutes von Melancholie geprägtes Finale dessen letzte Seite in ihrer Bedeutung den nicht HoM-Lesern allerdings entgehen dürfte runden das Bild einer insgesamt interessanten Ausgabe ab, die allerdings wie fast alle HoM One-Shot Tie-ins daran krankt, dass sie mitten in die laufende Handlung hineingepresst wurde, ohne zu dieser beizutragen.

Fazit 1

Eine gute Charakterstudie von Brubaker, der uns zeigt war aus Cap hätte werden können, wenn er das Ende des 2. Weltkriegs erlebt hätte. Mehr aber auch nicht. Das wäre als What if gelungen, als Teil der regulären Reihe aber irgendwie überflüssig um nicht zu sagen lästig.

6/10

Fazit 2

Der Einblick in die Geschichte der HoM-Welt mag vielleicht den ein oder anderen dazu verleiten, sich ebenfalls die eigentliche Mini zu kaufen, aber eigentlich gibt es dazu keinen richtigen Grund, denn es gibt keine klar ersichtlichen noch offenen Handlungsfäden, die zu dieser Reihe führen. Ebenso wenig ist ersichtlich, wie dieses Heft neue Leser zu Cap führen sollte. Dazu ist dann doch zu sehr offensichtlich, dass man sich in einem What if befindet. Dieses Heft ist allerhöchstens interessant für Leser von HoM, die ein wenig mehr (historischen) Background zu diesem Event wollen.

3/10
LL a.k.a. Robert Löhr

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http://supercomics.blogspot.com/2005/11/house-of-m-wolverine-tpb.html.
Review zu HoM: Uncanny X-Men unter
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House of M: Cable and Deadpool #17

Written by Fabian Nicieza, pencils by Patrick Zircher (Marvel). Deutsch: Keine Veröffentlichung.

Cable ist verschollen und ausgerechnet Deadpools Mitarbeit wird benötigt um HoM Cable and Deadpool 17 1ihn wiederzufinden. Denn da Cable und Deadpool beim Teleportieren miteinander verbunden sind, sollten Teleportationen von Deadpool zu dem Gesuchten führen. Die Suche gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht, weshalb Deadpool zusammen mit Syrin und Cannonball(s) schon in dem vorangehenden Heft auf mehreren Paralellwelten mit den dortigen Versionen von Cable zusammen gestoßen ist. Die scheinbar letzte Parallelwelt, auf der er dann landete, entpuppt sich für den Leser schnell als die House of M-Version des Marvel Universums. Hier trifft der Merc with a Mouth auf die HoM-Version von Mister Sinister, der in seinem geheimen Labor schon die nächsten Schritte der menschlichen Evolution vorbereitet. Ob der überraschend andere Cable, den Deadpool vor Ort findet, endlich der Richtige ist?

Fazit 1

Nizieca HoM Cable and Deadpool 17 2schafft ein typisches Deadpool/Cable-Comic, mit humorigen Einlagen, Action aber auch ruhigeren Momenten, das von Zircher mit guten bis sehr guten Zeichnungen umgesetzt wird und zur Kolorierung von UDON muss man wenig sagen. Im Gegensatz zu allen anderen HoM One-Shot Tie-Ins schafft der Autor es hier, die eigentliche Handlung nahtlos weiterlaufen zu lassen und HoM ganz unauffällig unterzubringen. Wer HoM nicht liest und auf das Cover nicht achtet, merkt gar nicht, dass er sich in einem Crossover Tie-In befindet. Insgesamt ein sehr gutes Heft der Reihe, bei dem allerdings einige Fragen bezüglich Cable aufgeworfen werden, von denen ich befürchte, dass sie nie beantwortet werden.

7/10

Fazit 2

Als HoM Tie-In mit den weiter oben genannten Zielen, kann dieses Heft wenn überhaupt nur in eine Richtung funktionieren: Neu-Leser akquirieren. Da Nicieza jedes Heft mit einer humorigen Einleitung ausstattet, dürfte selbst der Einstieg in die laufende Handlung nicht so schwer fallen und da das Heft einige sehr gute Deadpool-typische Situationen hat, könnte der ein oder andere Leser mit dem entsprechenden Humor hängen bleiben. Auf der anderen Seite: Welcher Comicfan, der einen solchen Humor hat, liest diese Reihe nicht ohnehin schon? Und wie groß ist die Enttäuschung für HoM-Leser, wenn sie merken, dass dieses Heft für das Restevent absolut unbedeutend ist?
Das ein Cable/Deadpool-Leser durch dieses Heft auf HoM aufmerksam wird, halte ich dagegen für völlig unwahrscheinlich. Das unmerklich in die Handlung eingeflochtene HoM erscheint mehr wie eine von zahlreichen nicht weiter interessanten Parallelwelten denn als wichtiges Crossover mit Auswirkungen auf das Marvel Universum.

4/10
LL a.k.a. Robert Löhr

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New Thunderbolts: One Step Forward TPB 1

Written by Fabian Nicieza and Kurt Busiek, pencils by Tom Grummett (Marvel). Deutsch: Keine Veröffentlichung.

Die alte Thunderbolts-Serie geniesst bei vielen Marvel Fans Kultstatus. Ich gebe zu, ich habe sie nie gelesen. Ich kannte zwar das Konzept dahinter, so richtig interessiert hat es mich aber nie. Als schliesslich die neuen Thunderbolts veröffentlicht wurden, hielt ich es für eine gute Gelegenheit, dieser unkonventionellen Superheldentruppe eine Chance zu geben, auch wenn mir bewusst war, dass es sich hierbei nicht um die ursprüngliche Originalbesetzung handelte.

Die New Thunderbolts sind keine normalen Helden, nein, sie sind sozusagen resozialisierte Superschurken, die nun ihre Kräfte (bzw. Schwächen) für das Wohl der Menschen einsetzen wollen. Sie haben kein schmuckes Hauptquartier im Zentrum von Manhattan, sondern beziehen an der Küste von Brooklyn Stellung. Der „Heldenfall“ der Rächer hinterliess ein Machtvakuum in New York und es wird sich wohl nie mehr eine bessere Gelegenheit bieten, eine Superheldengruppe zusammenstellen, die von der grossen Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert wird, auch wenn es sich bei den Mitgliedern ausnahmslos um ehemalige Schurken handelt. Die Gruppe stellt sich aus folgenden Charakteren zusammen: Abner Jenkins a.k.a. Mach IV (ehemals auch bekannt als zweitrangiger Spider-Man Schurke Beetle), Songbird, Atlas, Blizzard (hatte einen wunderbaren Gastauftritt bei Dan Slotts hoch gelobter She-Hulk Serie), Speed Demon, Radioactive Man und Captain Marvel.

Nachdem Jenkins es geschafft hat, die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, um die hohen Ausgaben einer solchen Supereingreiftruppe zu decken, ruft er alte und neue Leute zusammen um sich den neuen Thunderbolts anzuschliessen. Noch sind nicht alle Mitglieder beisammen, als schon der erste Notfall erfolgt. Atlantische Terroristen greifen New York an. Nachdem die T-Bolts mit Hilfe bekannter Superheldengrössen den Angriff abwenden, kommen auch schon die nächsten Schwierigkeiten auf die neu gegründete Heldengemeinschaft zu. Wer steckt hinter der Finanzierung der Gruppe? Für wen arbeitet der neue Swordsman? Ich möchte keine Einzelheiten bekannt geben, aber die Probleme spitzen sich zu, als sich unsere Helden mit einem Hydra-Grossangriff konfrontiert sehen.

Die Verantwortlichen bei Marvel wussten, dass es nicht einfach werden würde, eine grosse Anzahl Leser für diesen neuen Titel zu begeistern, denn schliesslich war schon die alte Serie eher umsatzschwach, also spickte man die ersten sechs Ausgaben mit zahlreichen Gastauftritten, wobei das Wolverine Tie-in hervorzuheben ist. Die Serie baut zu meinem Erstaunen nicht auf das Antihelden-Konzept auf, sondern kokettiert mit dem Verlierer-Image der Team-Mitglieder, die durch Selbstzweifel und weitgehender Inkompetenz „glänzen“. Zwar ist die Story nicht revolutionär, was den Comic jedoch von der grossen Masse abhebt, ist der ironische Unterton, der sich durch die ersten sechs Ausgaben durchzieht. Als Leser hat man stets das Gefühl, dass sich die Figuren nicht all zu ernst nehmen, was sehr erfrischend ist. Die Serie muss sich jedoch noch gewaltig steigern, denn trotz der positiven Ansätze und Ideen ist die Story selbst unbefriedigend. Die Charakterisierungen sind noch zu oberflächlich und die Motivation der Gegenspieler nicht immer nachvollziehbar. Ich hatte über weite Strecken das Gefühl, dass der Autor selbst nicht ganz von der Geschichte überzeugt war bzw. dass er nicht ganz an den Erfolg der Serie glaubte. Tom Grummetts Zeichnungen bezeichne ich als eher klassisch, was jedoch hervorragend mit dem Thunderbolts-Konzept kontrastiert. Für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung reicht es bei diesem ersten Band noch nicht aus, aber Freunde traditioneller Comic-Kunst (ob nun storytechnisch oder zeichnerisch) finden darin ihren neuen Hoffnungsträger.

6/10
Lamond

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